Aschewüste

Wo in normalen Wüsten, Sand liegt, ist hier nur Asche, die ganze Gegend bis hin zum Horizont ist in ein trostloses grau gekleidet, wo sie endet weis keiner, genau so wenig weis man über ihre unzähligen Geheimnisse bescheid welche sie birgt.

Ketsumo flog wie ein Komet am Himmel entlang. Vor sich sah man nur die Wüste, doch unter sich sah er auf einmal einen kleinen unterschied in der Wüste und wusste, dass er ein Opfer gefunden hatte, an dem er seine Magie und Wut auslassen konnte. Mitten im Flug stoppte er und rehte sich um. Eine flammende Gestalt ca hundert Meter über dem Boden. Er sah die Aschewolke aufsteigen und flog sofort hinterher. Dort angekommen, sah er zwei Dinge. Als normaler ketsumo wäre er sofort abgehauen, da er seinen Lehrmeister nicht verletzen wollte, doch der Ketsumo der er jetzt war, sah nur zwei Opfer an denen er sich abreagieren konnte.
Ein eiskaltes Lächeln umspielte seine Lippen und gleich darauf kam ein Feuerstrahl aus seinem Mund, welcher beide Wesen einlullte. Eine Schar von Windschneisen folgte, welchen noch ein paar Blitze hinterherjagten, ehe er noch einmal all die Asche, welche er nun aufgewirbelt hatte mit einem lauten Brüllen explodieren lies.

Der Himmel stand in Flammen. Das Zeichen des Zorns und der blinden Wut fegten über das Land, verbrannten jedes Hindernis und ließen nichts außer noch mehr Asche zu tun. Nur einige Körner mehr, um die nie zu sättigende Wüste zu nähren. Kentaro gestand unverblümt, dass er sich einen kurzen Moment vor Ketsumos blindem Toben gefürchtet hatte. Die Luft um ihn herum explodierte, setzte alles in Flammen, was sie erwischen konnte. Doch der alte Mann hatte nicht im Geringsten vor, woanders als daheim in seinem Bett zu sterben, bei seiner Familie und nicht das Schicksal des verglühenden Sandwurms zu teilen. Nicht hier, nicht heute. Und das um jeden Preis. Die Flammen brandeten über das Monster hinweg, als bestünde es aus Wachs und flüssiger Butter. Die dicken Schuppen zerplatzten unter der Hitze, das darunter liegende Fleisch verdampfte und wurde durch die Explosion zerfetzt, bis sie auch Kentaro angriffen. Er zog die Flügel ein und löste sie auf, da er die Macht für etwas anderes, wichtigeres benötigte. Mit einem abwechselnd starken Luftstrom stieß er sich sogar zunächst gegen die Flammen, ehe er wieder auf den "Luftleere-Trick" zurückgriff und diese daraufhin gegen sich selbst lenkte. Dadurch wurde der Flammenstrahl und die alles um sich greifende Explosion von ihm abgewiesen, während er selbst durch den beschworenen Druck nach vorne gefeuert wurde. Da dieses Vakuum seinen Körper einhüllte wie einen Mantel, schoss er als flammenabweisendes Projektil nach vorne, verließ den Radius der Explosion und machte nur einen kleinen Fehler, als er den Boden berührte. Er drückte den haltenden Sand dadurch zur Seite, schlingerte kurz und konnte sich gerade noch mit einem weiteren Luftstoß abfangen, da er sich sonst mehrfach überschlagen hätte und alles in seinem alten Leib zerbrochen wäre. Leicht schnaufend richtete er sich auf und stützte sich auf den mitgenommen, schlichten Wanderstab, während die Explosion in der Ebene vor ihm sich langsam legte. Er selbst stand auf dem höchsten Punkt einer Düne, um den Rest seiner Umgebung gut überblicken zu gönnen. Wachsam und die glücklicherweise noch ausreichenden Reste seiner Magie bereithaltend, wartete er darauf, dass sich Ketsumo wieder zeigte. Auf Dauer würde der Greis verlieren, das wusste er. Denn bei aller Macht und Kontrolle, die er über seine großen Magiereserven hatte: Ketsumos Vorrat war bei weitem höher als der seine.

Zufrieden stellte das Monster, was nur noch undeutlich als Ketsumo zu erkennen war, fest, dass eines seiner Opfer nur noch asche war und sich zum Boden gesellt hatte, doch das andere fand er nicht. Eine kleine Flammenzunge kam aus seinem Mund und er sah sich wachsam um. Ein eiskaltes grinsen kam wieder auf seine Züge und eine Stimme, wie sie nur von einem Wesen, wie er es gerade war kommen konnte hallte durch die wüste: "Na wen haben wir denn da? Ich will doch nur ein wenig spielen also lauf nicht weg, das würde nicht so viel Spaß machen, da du sowieso nach ein paar Metern sterben würdest, alter Mann" Ein grausames lachen hallte durch die Wüste und sofort stießen wieder flammen auf den alten Mann herunter in die sich nun Blitze mischten.
Sofort nach dieser Attacke lies sich er sich auf den alten mann hinunterstürzen. Flammender rachen blitzende Fäuste und bereits Windklingen in der vorbereitung lies er sich immer weiter zu seiner attacke fallen und lies dann sogleich immer mehr attacken folgen. Flammenwände. Luftwellen. Blitzstrahlen, Feuerschlangen und sogar blaue Flammen, die durch die Luft, welche er dazu gab, bei seinen Flammen lies er als Drachen auf ihn herniedersaußen. Immer wieder setzte er auch Luftklingen ein, denn er wusste, dass er dadurch den schild des alten durchbrechen konnte. Nach einer erneuten Explosion schrie er verächtlich: "Na alter Mann, bist du schon zu asche geworden oder bist du doch so stark wie ich dich einschätze." Ein grausames Lachen hallte wieder durch die Wüste, doch man hörte, dass wieder etwas menschliches in ihm lag, wenn auch nicht viel aber es war zu hören, wenn man sich darauf konzentrierte.

Fast eine Minute lang geschah nichts. Dieser mit flammenden Schwingen fliegende Dämon, der einst Ketsumo war, verharrte in der Luft und schien abzuwarten, was von dem übrig war, gegen den er sein gesamtes Arsenal an tödlichen Angriffen geschleudert hatte. Der Rauch stieg kilometerhoch in die Luft. Die Aschewüste brannte lichterloh, obwohl von Holz weit und breit nichts zu sehen war. Die Asche selbst schien zu brennen, verzehrte alles, nur um erneut zu Asche zu werden. Dieser Ort würde ewig weiterbestehen, ein schwarzes Loch in der Haut des Planeten.
"Wahre Stärke!!!!", rief es plötzlich inmitten des Rauches, "lässt sich nicht daran erkennen, wie brutal ein Angriff ist!!!!"
Der Rauch verzog sich langsam und ein Windhauch wischte die letzten Reste der aufgewirbelten Asche beiseite. Kentaro stand noch. Den Stab mit der Rechten umklammert, die Linke auf seine Brust gelegt, von der ein türkiser Schimmer ausging, während die gewaltigen Luftmassen, welche in der gleichen Farbe leuchtend um ihn herumwirbelten, sich langsam verzogen und die letzten Reste der rohen Magie davonfegte.
"Wahre Stärke zeigt sich in einem Geist und einem aufrechten Herzen, für das es sich lohnt, zu kämpfen! Ich habe eine Familie, Junge! Und diese Familie gibt mir etwas, was du in diesem Zustand nie verstehen wirst. Ich weiß, dass du nicht der Bursche bist, den meine Enkelin angeschleppt hat. Du bist geboren aus den tiefsten und schlechtesten Gefühlen, die er in sich trug und die nun sein Fleisch beherrschen! Und ich werde nicht zulassen, dass ein Hund ohne Leine seinen Herren beißt! Dieser Junge, den du dir einverleibt hast! Ich muss dich enttäuschen, doch du wirst ihn nicht heute zu dir holen, denn da wartet jemand auf ihn! Eine Familie! Ein Herz, welches er erobern will und es auch tun wird! Er wird zu dieser Familie gehören und wenn wir mit dir fertig sind, wirst du ein Hund sein, der sich vor der Hand fürchtet, die ihn füttert! Du wirst dich beugen und keine Hand mehr an jene legen, die mir lieb und teuer sind!"
Ketsumo schien die Worte nicht zu hören. Ein gigantisches Brüllen folgte, der zerschundene Körper brannte lichterloh auf und als geflügelter Komet raste die Bestie aus Feuer auf den Greis zu, der sich ein letztes Mal konzentrierte.
"Und glaube mir!", schrie er noch, während der Boden zu seinen Füßen in Wallung gerat, "ich werde diesen Jungen in meine Familie aufnehmen und ihn lehren, dich zu beherrschen! Er wird meine Familie beschützen, wenn ich nicht mehr bin! UND DU WIRST MICH NICHT DARAN HINDERN, MEINE FAMILIE ZU SCHÜTZEN BIS ICH MEINEN URENKEL INS LICHT HALTEN DARF UM IHM ZU SAGEN, DASS ER WUNDERBARE ELTERN HAT!!!!!"
Er stieß mit dem Stab kräftig in die Asche, die förmlich zu explodieren schien, während der fliegende Feuerball nur noch wenige Meter von Kentaro ebenfalls über die Maße hinaus seine Magie nach vorne reckte. Doch die Feuerlanze erreichte ihr Ziel nicht. Ascheschlangen, dick wie Bäume und fliegend wie Spiralen zischten sie zu dutzenden aus dem Boden, flogen nach vorne und erwischten Ketsumos Kopf zuerst. Die gebändigte Asche selbst konnte dem Körper des Dämons nichts anhaben. Doch selbst solch eine Bestie musste sich der Chemie beugen, die sich zwischen enormer Hitze und Asche oder Sand abspielte. Die Schlangen aus Asche wickelten sich um Ketsumo, hüllten ihn ein und umschlossen ihn und es geschah, was Kentaro erreichen wollte. Die Asche schmolz und verwandelte sich in Glas. Der Alte sprang mit den letzten Resten seiner Magie über den eingefangenen Feuerball, welcher in die Asche krachte, noch mehr Asche zum Schmelzen brachte und zum Schluss eine Bestie in Glas einschloss, die nach ungefähr hundert Metern Ausrutschen reglos im Dreck liegen blieb.

Der Dämon, welcher Ketsumo war, raste auf den Greis zu, welcher ihn gereizt ahtte. In seiner jetzigen gestalt war er nicht wirklich der schlaueste und er zweifelte nicht daran, dass selbst ein kanten Brot in dieser Situation besser gehandelt hätte. Wie ein Pfeil zischte er auf den alten mann zu, doch diesmal geschah es anders, als dass er es sich vorgestellt hatte. Anstatt dass der alte Mann davon lief oder einfach nur umfiel und tot liegenblieb, schleuderte er mit Ascheschlangen nach ihm.
Zuerst lachte Ketsumo noch verächtlich. "Was soll dass den werfen, willst du mich etwa solange mit Dreck bewerfen bis ich aufgebe, dann kannst du aber lange.... Hey ! Hey was tust du..." weiter kam er nciht, da sein flammender Körper nund ie Asche, welche ihn umschlossen ahtte zu Glas verwandelte, anfangs konnte er sich noch ein wenig von dem Glas vom Leib halten, doch bereits nach kurzer Zeit war er vollkommen von Glas eingeschlossen. Sein bewusstsein war noch da, aber der rest war weg.

Langsam merkte nun Ketsumo, wie sein bewusstsein wieder zu sich selbst fand. Das magische Tier in ihm kam zur Ruhe, da es gemerkt hatte, dass es hier keine Chance mehr hatte. Ketsumo wurde langsam wieder normal. Das blutrot erlosch in seinen augen und wurde wieder zu dem normalen himmelsblau. Seine Gesichtszüge entspannten sich, so gut es eben ging, wenn man in Glas gefangen war. Seine Schwingen verschwanden und seine Mundwinkel wurden endlich von den Flammen erlöst. Ketsumo fühlte sich nur hundeelend und erschöpft. Er wusste nicht genau, was in den letzten paar Minuten geschehen war, er wusste nur noch, dass er auf dem Weg zur aschewüste gewesen war, was danach gewesen ist, wusste er nun nicht mehr. Dann sah er seinen lehrmeister vor sich und das letzte bild was er in seinen gedanken sah, war eine weinende Shio, die sich von ihm abwandte, da er sich denken konnte, dass er wahrscheinlich irgendetwas getan hatte, was nicht mehr gerade zu biegen war, dann wurde alles schwarz, da sein Körper keine Energie mehr hatte um sein bewusstsein noch wach zu halten.