Steinwald

wird von michi ergänzt ^^

Komme mit Shio von: https://tsuki-ga-deru.forumieren.com/t68p105-das-karijama-anwesen

Ketsumo bekam von all dem nichts mit. Er war bereits aus dem Anwesen heraus und sah sich nun um. Der Beschreibung des Alten folgend, müsste er nun bis Sonnenuntergang immer gerade aus, danach noch einen halben tag nach osten und dann dürfte er bereits die ersten Ausläufer des Waldes vor sich sehen.
Fröhlich stapfte Ketsumo los. Immer wieder leckte er sich über die Lippen, als wolle er sich vergewissern, dass er tatsächlich vor ein paar Minuten Shio zu sich gezogen und geküsst hatte. Er konnte es selbst kaum glauben, dass er dies getan hatte, aber nun, da er wusste, dass es tatsächlich so gewesen war, war er einfach nur überglücklich. Diesmal hatte er sie geküsst und dahinter war kein anderer Grund als Zuneigung gewesen. kein Leben, welches dadurch gerettet werden konnte, keine schmerzlindernde wirkung, nein nur seine Zuneigung zu ihr, welche er ihr vor seinem Abschied noch einmal verdeutlich wollte.
So schlenderte er nun wieder das Lied, welches er in der Nacht geflötet hatte, auf der Flöte spielend den weg entlang.

Also brach Ketsumo in die Richtung des versteinerten Waldes auf, wo er den Bernstein für Shio finden wollte. Die Sonne war in diesem Teil des Gebirges kühl und angenehm, der Pfad nicht sonderlich schwer begehbar und sonst stellten sich ihm auch keine Hindernisse in den Weg. Gegen Abend jedoch, der Pfad machte hier eine Verbreiterung von mindestens sechs Metern durch, konnte Ketsumo Musik und Gelächter hören. Es schien, als seien dort mehrere Leute, die eine Rast machten und tatsächlich. Um die nächste Biegung war der Weg vollgestellt mit ziehmlich altmodischen Wägen, die allerdings mit dreckigen Geländewagen gezogen wurden, statt mit Pferden. Die Asche, die an den Reifen und den Frontscheiben klebte, machte klar, von wo diese Maschinen hergekommen waren. Die Besitzer, es waren sieben Menschen an der Zahl, saßen um ein Lagerfeuer herum und vertrieben sich die Zeit mit Essen und Lachen. Sie waren sorglos, sie fühlten sich in der kreisförmigen Formation, die ihre Wägen machten, sicher.

Als er sah, was dort vorne war, blickte er erst einmal an sich hinunter und musste grinsen. Der Weg war zwar nicht wirklich allzu wild gewesen, doch sein Kampf-Kimono hatte unten an der naht doch den ein oder anderen Dreckfleck abbekommen und mit der Kombination er Turnschuhe, sah er wahrscheinlich eher aus wie ein Bettelmönch auf reisen, als ein junger Schüler eines Karatemeisters.
"Aber ich tue es für Shio..." sagte er leise, ehe er dann mit erhobenem Haupt auf das fröhlich, vor sich hin prasselnde Feuer zuschritt um das ein paar Leute saßen. "Ähm entschuldigt, wenn ich störe. Ich kam hier zufällig vorbei und sah dann euer Feuerchen hier, würde es euch etwas ausmachen, wenn ich mich zu euch setzen würde?" fragte er nett und freundlich. Wenn sie ablehnen würden, müsste er eben ein paar Minuten weiterlaufen, ehe er einen richtigen Schlafplatz finden würde, aber das würde ihm auch nicht allzuviel ausmachen, schließlich hatte er nun für kurze zeit ein neues Ziel, den steinwald.

Die Leute drehten sich um und sahen zu dem Fremden, der ihnen doch etwas seltsam vorkam. Wer kleidete sich schon in dieser Zeit wie ein alter Lehrlingsmönch? Einer der Männer und Frauen stand auf, ging zu ihm und musterte ihn von oben bis unten, ehe er ein schräges Grinsen aufsetzte.
"Sei mir gegrüßt, Wanderer! Ähm, natürlich! Kein Problem, setz dich ruhig zu uns! Wir wollten gerade eine Kleinigkeit grillen, also... wenn du nichts hast, was du essen könntest, du kannst gerne etwas abhaben!"
Es war offensichtlich, dass die Anwesenden ihn für bettelarm hielten, was anhand seiner durch die Reise mitgenommenen Klamotten kein Wunder war. Dreck konnte selbst einem Diamanten den Schein nehmen.
"Wie heißt du, Fremder? Brauchst du sonst etwas? Wir sind nur eine Touristengruppe, die sich mal die Berge anschauen wollte! Wir haben eine halbe Tagesreise zu Fuß entfernt ein Anwesen gesehen, doch das verschlossene Tor und der Windgeist, der da ganz in der Nähe saß, hat uns dann doch abgehalten, dort nach Unterkunft für die Nacht zu fragen!"

freundlich lächelnd ging er mit den Touristen mit und setzte sich zu ihnen ans Feuer. "Ah.. ja aus diesem Haus komme ich gerade.. naja was heißt gerade. Heute mittag bin ich von dort los und muss morgen noch weiter. Ich muss etwas besorgen für meine freundin. Etwas mir sehr wichtiges. Aber zu essen habe ich selbstverständlich selbst etwas dabei, ich wollte nur fragen, ob ich mich zu euch gesellen darf, denn allein in einer kalten nacht auf Felsboden zu schlafen ist nun auch nicht die beste Vorraussetzung um sich zu erholen." Damit lächelte er und fing an ein paar belegte Brote aus seinem Rucksack zu holen, welche ihm Leona gestrichen und dann hineingetan hatte. Sie schmeckten wunderbar wie alles, was leona anscheinend kochte. Schnell war er fertig mit essen. Und wärmte sich nun am feuer, da es nun langsam nacht wurde. Als die Sonne unterging sah er sich in aller Ruhe den Sonnenuntergang an, und antwortete auch nicht, wenn ihn jemand etwas fragte, ab sofort waren der sonnenauf- und sonnenuntergang auch für ihn etwas besonderes, da er nun ihr geheimnis kannte.

Es fiel ihm vielleicht nicht auf, doch die Touristen beobachteten ihn aus den Augenwinkeln misstrauisch. Es war unmöglich zu deuten, wieso sie das taten, da offensichtlich keine Gefahr von Ketsumo ausging, doch sie taten es trotzdem. Als die Sonne schließlich unterging, war das fröhliche Beisammensein bald beendet und die meisten von ihnen verzogen sich zurück in die Wägen. Nur einer blieb noch übrig. Es war der junge Mann gewesen, der ihn zuerst angesprochen hatte.
"Hmm, ihr kommt aus diesem Haus? Ich habe allerlei Geschichten darüber gehört. Ein schrecklicher Dämon soll dort hausen, und nur hübsche Frauen sollen ihn interessieren, die er beglückt und anschließend verspeist. Nie hat man jemanden gesehen, der aus dem Haus zurückkehrte. Naja, das kann zwar auch daran liegen, dass nie jemand da hineinwollte, doch der Ruf dieses Geisterhauses eilt ihm voraus. Und ihr seid wirklich drin gewesen? In euerem Aufzug, verzeiht mir die Anmerkung, seht ihr nicht so aus, als ob ihr es mit einem Dämon aufnehmen könntet", gab der Mann zu bedenken.

Ketsumo fing an zu lachen. "Ein dämon? Nein nciht wirklich. Mein lehrmeister sieht vielleicht alt aus und eher wie eine Mumie, welche man vergessen hat einzubandagieren, aber das mit den hübschen frauen kann ich nur bestätigen. Und wegen meines Outfits. Nunja, sagen wir in den Klamotten lässt es sich besser trainieren als in einem hemd und jeans. ich wünsche euch eine gute Nacht."
Damit ging er ein paar Schritte von der ganzen Szenerie weg und sah, was noch alles drinnen war in seinem Rucksack. Er entdeckte einen Schlafsack und eine warme Jacke, sowie eine lange Hose. Beides zog er sich über seinen Kimono und rollte sich dann in seinem Schlafsack ein. Morgen früh würde er weitermüssen, schließlich kam der Bernstein nicht selbst zu ihm.

Es schien, eine angenehme Nacht zu werden. Schlafsack und Lagerfeuer taten ihr Übriges, damit es warm wurde. Der Himmel war stark bewölkt, kaum Sterne zeigten sich am Himmel und wenn sie es taten, blieben sie nicht lange sichtbar und wurden schon bald wieder von den dicken Wolken verschleiert.
"Aha", hatte der Wanderer gemacht, der an dem geistigen Zustand des seltsamen Fremden im Kimono zweifelte, doch solange er ihnen nichts tat, wäre es wohl in Ordnung.
"Naja, jedenfalls eine gute Nacht, wir werden morgen früh abreisen, also falls wir dich irgendwohin mitnehmen sollen, sag´s ruhig, du scheinst nett zu sein", schlug der Tourist vor und verzog sich in seinen Wagen. Daraufhin wurde es ruhig.

Die Nacht war bereits zur Hälfte vergangen, als ein eisiger Wind über das Lager strich. Das Feuer war bereits verloschen; nur ersterbende Glut zeugte von der Wärmequelle. Aus den Wägen waren Schnarchgeräusche zu hören und auch Ketsumo schlief den Schlaf der Gerechten. Da konnte er nicht den Schatten bemerken, der sich soeben an das Lager heranschlich. Er war groß, bewegte sich auf vier Beinen und trug eine Mähne, die aus festen Stürmen zu bestehen schien. Eisiges Blau, stechendes Weis zierte den Schleier von einer Mähne, während feuerrote Augen unter den stierähnlichen Hörnern wuchsen. Sonst besaß die Kreatur den Körper eines kräftigen, pelzigen Vierbeiners, vielleicht Wolf, allerdings um ein vielfaches kräftiger. Dabei schienen die roten Augen in einer Art silbernen, spitz zulaufenden Maske zu enden, am Ende konnte man drei je vier Meter lange, ebenfalls irgendwie windige und aus Stürmen bestehende Schweife sehen. Ketsumo würde gleich gegen seinen Willen erfahren, wie ein Polarfuchs aussah. Noch dazu ein hungriger, denn das Wesen blieb zwar außerhalb des Lichts der Glutt, doch es schien kein Problem damit zu haben, in den Wagen nach Fressen zu suchen.

Ketsumo war froh nun warm in seinem Schlasack liegen zu können, während seine Gedanken um das Armband kreisten, welches er Shio schenken wollte. //wie soll ich überhaupt aus den steinen, die ich finde ein armband basteln? Da muss ich ja noch extra in die stadt, und geld hab ich auch nciht wirklich.... verdammt was soll ich... ach ich werde es schon irgendwie auf die reihe kriegen, notfalls tausche ich ein paar der Steine ein um es mir finanzieren zu können//
Nach etwas längerem Nachdenken schlief er dann doch ein, doch es war kein traumloser Schlaf, den er hatte, nein er sah nun wieder sein Magiewesen vor sich. Er schien gerade geschlafen zu haben, denn die türkise Kreatur lag am Boden und hob nur den Kopf um zu ihm aufzusehen. "Ah... Ketsumo... nun weist du schon ein wenig was über meinen Bruder... meine schwester kenne ich selbst nur sehr ungenau, sie schläft nur und entzieht sich gröstenteils auch noch meiner Blicke. Aber jetzt solltest du lieber aufwachen, da ist jemand der dich sehen möchte."
Voller Vorfreude darüber, dass es vielleicht Shio sein konnte, die ihm gefolgt war wachte er langsam auf, doch das was er dann sah, war etwas komplett anderes als Shio. Schnell kroch er aus seinem Schlafsack und stellte sich kampfbereit hin. "Wer oder was bist du und was wilslt du hier?"

Der Nordlichtfuchs sah zu Ketsumo und dieser blickte in tödlich, aber schlaue und intelligente Augen. Das Tier oder vielmehr der Geist hörte damit auf, in die Richtung der Wägen zu schnüffeln und spähte nun zu dem kampfbereiten Lehrling, der ihn nach seinen Gründen fragte, wieso er hier war. Ketsumo hörte ein schrilles Pfeifen des Windes in seinem Kopf; er rüttelte zunächst an seinen Kleidern, wirbelte in seinen Haaren und ließ ihn ein wenig das Gleichgewicht verlieren, ehe es wahrlich in sein Gehirn einzog und er eine Stimme hören konnte, die aus der eines Kindes und der eines uralten Menschen zusammengesetzt zu sein schien.
"WER...bbbiiiiisssst du??????!!", schrie es in seinem Verstand. Die abstrakte, zweitönige Stimme bohrte sich in ihn, fraß an ihm und offenbar war es nur dem magischen Wolf in ihm zu verdanken, dass es seinen Geist nicht einfach durch diese Einwirkung zerriss.

Allein durch die Stimme des wesens, welches vor ihm stand, bekam er höllische Kopfschmerzen und hatte Probleme überhaupt auf den Beinen zu bleiben. "M..Mein Name ist Ketsumo Yagasashi. Ich bin auf dem Weg zum Steinwald. Doch ich habe zuerst, gefragt, also... möchte ich nun gerne erfahren, wer mir hier Kopfschmerzen bereitet und anscheinend alles daran setzt mich aus dem verkehr zu ziehen, denn wenn du so weitermachst, ist mein gehirn in weniger als ein paar Minuten, Matsch." sagte er mit ziemlich fester Stimme, obwohl seine Knie unter dem Kimono schlotterten und sein Kopf dröhnte als würden die Ottsel darin herumalbern.

Die Kreatur, oder vielmehr das Wesen, welches offensichtlich aus purer Windmagie bestand, sah ihn nur an und legte den Kopf leicht schief. Es hatte anscheinend die Frage verstanden und war Ketsumo wohlgesonnen, da der Schmerz aus seinem Kopf verschwand, auch wenn die Stimme weiterhin zu hören war.
"Ich...heiße....Aerolus....bin....Wind....bin....der Sturm....", hallte es in dem Lehrling wieder, als sich plötzlich etwas hinter dem Wesen bewegte, das nur wenig Ähnlichkeit mit einem Fuchs aufwies. Es war der Tourist, der die ganze Zeit mit Ketsumo geredet hatte. Jetzt jedoch hatte er ein Gewehr in der Hand, welches Großwildjäger oft benutzten und ein gieriger Glanz war in seinen Augen entstanden.
"Hehe.....DEIN FELL GEHÖRT MIR, MISTVIEH!!!!", schrie er plötzlich und schoss, als er ungefähr drei Schritte hinter dem Wesen war dreimal hintereinander. Er musste ein schlechter Schütze sein, sonst wäre er nicht so nahe an das Wesen herangetreten und das wurde ihm zum Verhängnis. Der Fuchs drehte sich noch nicht einmal um; die Kugeln wurden von den Wirbeln, die um seinem Leib existierten, einfach davongeschleudert. Einer der Schweife machte eine elegante Ausholbewegung und das Ende zuckte plötzlich nach vorne. Dieser Schlag zerschmetterte dem Jäger mit einem knackenden und platzenden Geräusch den Schädel, ein zweiter Schweif drückte ihm durch die Wucht den Brustkorb platt und schleuderte ihn davon, als sei er eine Spielzeugpuppe. Er konnte nicht einmal schreien, der verunstaltete Körper fiel einfach stumm in die Schlucht hinab, die sich zur Linken Ketsumos tat. Daraufhin erwachte das ganze Lager zum Leben und alle standen sie bewaffnet in ihrer Unterwäsche da, die Gewehre auf das vermeintliche Monster gerichtet, welches ein eindrucksvolles Brüllen zum Besten gab, welches sich anhörte wie das, was Ketsumo zuerst gehört hate. Die stürmende Mähne richtete sich auf wie es ein Pfau mit seinem Gefieder manchmal tat, die Schweife peitschten in alle Richtungen. Mit diesem Windgeist war nicht zu spaßen. Hinter sich konnte Ketsumo plötzlich eine Bewegung hören. Ohne dass er es gemerkt hatte, hatte sich einer der Touristen hinter ihn geschlichen; offenbar hielt man ihn für einen Verbündeten des Fuchses.
"Kleiner Mistkerl! Ich werde dich....!", der Rest der Verwünschung ging in einem metallischen "Klong" unter und ein Körper fiel auf den Boden. Die Leute drehten sich um und staunten nicht schlecht, was sie da sahen.
"Dich kann man echt nicht allein lassen!", quietschte eine hochrote Shio in Winterklamotten und Ohrschützern, eine Pfanne in der Hand, aus der die Touristen heute Abend noch gegessen hatten. Nur wies sie nun eine Delle auf, was die Ohnmacht des am Boden liegenden Bewaffneten erklärte.

Ketsumo war froh, als der Schmerz sich aus seinem Kopf zurückzog. Doch auf einmal geschah alles rasend schnell. Er wollte gerade reagieren, als der Tourist mit dem Gewehr hinter dem Fuchs trat, doch da war es schon zu spät, der Kerl schoss und fiel kurz danach, von den Schwänzen des Fuchses getötet, zu Boden. Gleich darauf erschienen auch die anderen Camper welche sofort mit waffen dastanden, als Ketsumo hinter sich ein lautes Klicken vernahm, was nur von einem dieser Gewehre stammen konnte, drehte er sich panisch um, bereit seinem Ende ins Auge zu sehen, doch der Kerl, welcher mit dem Gewehr auf ihn gezielt hatte, bekam auf einmal einen leeren Blick und stürzte zu Boden. was hinter ihm aus den Schatten trat hätte er am liebsten auf der Stelle umarmt, aber er wusste dass nun jede Sekunde kostbar war und grinste nur, ehe er ein wenig Feuer um seine Fäuste tanzen lies.
"Naja, ich weis ja dass ich immer wieder von dir gerettet werde, deshalb mache ich es auch andauernd." damit lies er die ersten Feuerbälle auf die Camper prasseln, welche allein durch das Biest und ihre beiden toten Kamerade verschreckt waren. 2 wurden augenblicklich zu lebenden Fackeln und der rest warf seine waffen achtlos auf den Boden und rannte davon. Die Autos liesen sie stehen. Oft hörte er die Wörter wie "Teufel", "Hexer" oder einfach nur das klassische "Monster".
Fertig mit dieser Vorstellung und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht drehte er sich zu Shio um. "Ähm.. nunja ich weis nich, ob ich dich jetzt umarmen darf nachdem ich.... zuvor... naja in der Küche... du weist schon...." sagte er ziemlich verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Scheppernd und ausgebeult fiel die Bratpfanne auf den vereisten, nun zertrampelten Boden. Der Mann, welchen sie damit ohnmächtig geschlagen hatte, blieb reglos liegen; um ihn würde sie sich später kümmern. Also sah sie wie stets zu Ketsumo und ließ ein leicht entnervt klingendes Seufzen los, nachdem er die restlichen "Camper" in die Flucht geschlagen hatte. Einmal glaubte sie kurz so etwas wie "Hinterhältige Hexe" zu hören, worauf sie die Pfanne durch Magie vom Boden anhob und sie mit unheimlicher Präzision und Geschwindigkeit dem Großmaul hinterher sandte. Sie musste nicht nachsehen, ob sie den in die Schatten des Berges geflohenen Mistkerl erwischt hatte. Das Echo eines metallischen Gegenstandes, der auf einen leider viel zu weichen Knochen traf und diesen zerschmetterte, war weithin zu hören.
"Mich umarmen?", fragte sie und gab sich beleidigt, ehe sie sich vor Ketsumo aufbaute; trotz ihrem beleidigten Blick und der in die Hüfte gestemmten Fäuste war sie trotzdem fast einen Kopf kleiner als er. Und nichts hätte trotzdem bedrohlicher aussehen können, von dem Fuchs, der gerade eines der Autos beschnupperte, einmal abgesehen.
"Nach der Küche müsstest du es langsam wissen...", murmelte Shio und drückte ihm einen schnellen, aber umso innigeren Kuss auf die Lippen, "... wie ich allmählich begrüßt werden will. Also freu dich einfach, mich zu sehen, okay?", lächelte sie nun wieder altbekannt und warf einen Blick auf den Nordlichtfuchs.
"Das also soll das Vieh sein, was wir für diesen Muskelprotz töten sollten? So ´n Mistkerl", ärgerte sie sich und ging damit nicht weiter auf die Art und Weise ein, wie sie Ketsumo begrüßt hatte. Sie wusste allmählich selbst nicht mehr, wie sie das nennen konnte, was sie mit ihm verband. Zum einen wollte sie nichts sehnlicher, als von ihm berührt und geküsst werden - sie wurde nicht einmal mehr allzu rot bei dem Gedanken - und andererseits scheute sie sich davor, einfach zu sagen, dass sie ihn liebte. Sie war sich einfach nicht sicher genug, ob man das wirklich Liebe nennen konnte. Das Gefühl war zu neu, zu schön um ohne Haken zu sein.
"So ein herrliches Tier tötet man doch nicht... He, du!", rief sie und der Fuchs ließ von seinem Vorhaben, den Geländewagen zu beißen, ab und sah zu Shio, die ihn ansprach, als würde man einen kleinen Hund vor sich haben. Misstrauisch knurrte das Wesen.
"Ich tu dir nichts. Glaub mir, uns verbindet mehr als du glaubst", lockte sie den Fuchs freundlich, der langsam näher kam und neugierig schnupperte. Kurz vor Ketsumo allerdings blieb er stehen, legte den Kopf schief und setzte sich auf sein Hinterteil, den Blick stets auf den Lehrling Kentaros gerichtet. Die Schweife peitschten nicht mehr wie wilde Schlangen umher, sondern waberten wie sanfte Meereswogen hin und her. Würde man zu lange darauf starren, so überkäme den Betrachter ein leicht benebeltes Gefühl, welches seine Glieder taub und das Gehirn verlangsamen würde. Nur einer von den Möglichkeiten, welche der Fuchs hatte, um Jäger abzuhalten.
"Ich...spüre Freundschafffft.... seid ihr... befreunnnndettt?", zischte der Fuchs und sah dabei Ketsumo an. Wieder blieb das Kopfweh aus, es fühlte sich eher wie eine zärtliche Brise an, welche durch seine Gedanken wehte.

Total perplex starrte Ketsumo sie an. Es war ihm, als würde alles in Zeitlupe geschehen. Ihr Gesicht wie es seinem näherkam. Wie sie langsam die augen schloss und die Lippen spitzte, ehe diese auf die seinen trafen und auch er genieserisch die augen schloss. Es war ihm, als wäre all die Kälte, welche in der Umgebung war und ihn vor kurzem noch zum, zittern gebracht hatte, allein von ihrem Kuss wie weggeblasen war. Ihre Lippen entfernten sich, seiner meinung nach, viel zu schnell wieder von den seinen, doch er trauerte dem warmen Gefühl nur leise nach anstatt ein Seufzen von sich zu geben.
Erst als Shio schrie: "He du!", wachte er aus seiner Trance wieder auf, da er meinte, sie meinte ihn. Doch als er ihrem Blick folgte, bemerkte sie nun, dass damit wohl eher der Fuchs gemeint war, welcher nun auch schon wieder das wort an ihn richtete. "Ich...ich weiß es selbst nicht so recht." er sah shio lange und mit einem liebevollen schimmer in den augen an, "ich denke in gewisser weise sind wir fast schon mehr als das und dann sind wir es meiner Meinung nach doch noch nicht ganz. Ich weis selbst nicht wie ich unsere Beziehung zueinander beschreiben soll, für mich ist es eher wie..... wie eine kleine Flamme." Zur verdeutlichung lies er nun seinen worten taten folgen, indem er eine Flamme in seiner handfläche erscheinen lies, welche klein flackerte. "Hin und wieder breitet sich diese Flamme aus wie bei einem waldbrand", die Flamme breitete sich nun über seinen ganzen arm ab, ging aber dann wieder zu einem ganz kleinen Flämmchen zurück, "aber dann weis ich selbst nicht mehr was ich tun soll und wie ich es am besten machen soll und da ziehe ich mich wieder soweit aus dieser zusammensein sache raus weil ich angst habe, dass es so wird wie in meiner Vergangenheit, deswegen beantworte ich deine frage einfach jetz mit einem ja, aber ich denke nachdem was ich nun sowieso schon alles geredet habe, kannst du dor mit sicherheit denken, dass ich dieses ja jederzeit in ein ich weis nicht umwandeln kann, es tut mir leid" lächelte er leicht und entschuldigend. Er hatte nun diesem Fuchs alles von sich und seiner Beziehung zu shio erzählt und sie selbst hatte mitgehört, wie er erst jetzt feststellte. Ketsumo wurde leicht rot und sah nun etwas betroffen und schüchtern zu Boden. "ja..... so in etwa....." nuschelte er noch leise hinzu, ehe er einfach nur noch den boden anstarrte.

Während der Polarfuchs über die Worte nachdachte - und das sah man an dem klugen Blick, mit dem er Ketsumo und anschließend Shio betrachtete -, die der Junge von sich gegeben hatte, klappte Shio die Kinnlade herunter. Sie hatte viel erwartet, was diesen Kerl anging und war schon langsam über gar nichts mehr überrascht, was er manchmal so von sich gab. Doch ein Liebesgeständnis - denn das war nichts anderes als ein solches gewesen -, das hätte sie nicht einmal annähernd vermutet, selbst wenn sie schon so einiges von ihm ahnte. Und was sie so selbst von sich gab, ohne es wirklich zu wollen und es zu bemerken, da konnte er sich doch nur in diese Richtung ändern! Das alles wurde nun zu viel für sie, ihre Augen drehten sich, ihre Beine wurden weicher als Butter und ohnmächtig fiel sie zu Boden. Der Fuchs legte den Kopf schief; er verhielt sich ruhig, also war nichts ernstes mit Shio passiert.
"Sie schläffffffft.... aber warum?", knurrte das Wesen und sah wieder zu Ketsumo, begann allerdings nun leicht zu knurren.
"Ich spürrrre Macht in ihr... von mir... und du...besitzzzzzt auch Macht.....Hast du ihr das angetan? Sie issssst nicht tottt, aber hassst du etwas damit zu tun!?"

Ketsumo sah sofort erschrocken zu Shio, als diese auf einmal umkippte. Nichts war wichtiger für ihn nun sich zu ihr zu knien und ihren Kopf sofort auf seine Knie zu betten. "Shio? Shio? Shio was...." weiter kam er nicht, da nun wieder die Stimme des Fuchses in seinem Kopf hörte. "Ich... ich weis nicht so recht.... aber ich habe auch macht in mir, ja sie auch..... aber ich habe ihr mit sicherheit nichts angetan! Das würde ich niemals tun!" erst jetzt bemerkte er, dass er angefangen hatte zu schreien. "E...entschuldige. Aber ich war es wirklich nicht, so viel ich weis. Und das mit deinen und ihren Kräften.... ich weis nciht wieso aber ein Kerl... so ein verwildeter Idiot mit einem riesigen Köter, der hatte irgendetwas davon gesagt, dass wir dich töten müssten, als wir uns dagegen wehrten belegte er sie mit einem Fluch, der sie in ein paar Tagen töten sollte. Aber das Problem war, dass er anfangs sagte, dass, wenn wir dich töten würden, Shio an deine stelle treten würde... und deshalb haben wir uns solange gewehrt bis wir nicht mehr konnten." Er strich ihr nun sanft durch die haare und küsste sie auf die stirn. "Ja... schon damals wollte ich sie um nichts auf der welt verlieren, und das obwohl ich sie dort erst seit ein paar stunden kannte."

Der Fuchs lauschte, spitzte die Ohren und sah Ketsumo prüfend an. Seine blutroten Augen ruhten auf dem jungen Mann, der neben der ohnmächtigen Shio lag, in deren Gesicht eine Mischung aus Schock, Freude, Schock und Schock geschrieben stand. Sie hätte - wenn sie noch bei Bewusstsein gewesen wäre - sicher nichts ablehnendes getan. Und erst nach dem Gedankengang ins Land der Träume eingezogen.
"Guttt.... ich glaube dirrr", brummte der Fuchs und fauchte, als Ketsumo über den muskulösen Kerl redete, der ihn töten wollte. Ein markiges Knurren entwich dem zähnestarrenden Maul des Wesens, die Schweife peitschten aufgeregt und wütend hin und her. Schließlich brach doch ein ehrfurchtgebietendes Brüllen los, welches selbst einen weit entfernten Berg nahe des Sonnenuntergangs erreichte. Im näheren Umkreis lösten sich Lawinen von den Hängen, rauschten tosend in die Tiefe. Nur der Schnee genau über ihren Köpfen, am Hang zu ihrer Rechten, wagte es nicht, sich zu bewegen. Der Zorn stand dem Wesen ins Gesicht geschrieben, dessen Aura von einem türkis-blauen Ton eine rote Färbung angenommen hatte.
"Wo issssttt dasss gewesseennnn", knurrte er lauernd und duckte sich wie zum Sprung.

Es war in einer Höhle nicht allzuweit von hier für dich denke ich. Wenn du von der Stadt aus, einfach richtung Osten gehtst, einfach schnurstracks die Bergwand hinauf, dann ist dort eine Höhle, dort waren wir und.... entschuldige aber ich kann jetzt leider nicht weiter mit dir reden ich muss ein Versprechen erfüllen."
Damit klopfte er Shio leicht gegen die wange. "Shio! Shio wach auf! Los shio!" Sanftz klopfte er immer wieder gegen ihre Wange. "Ich habe wirlich nichts mit diesem Kerl zu tun gehabt, und da dusoweiso on meine Gedanken eindringen kannst, kannst du gerne in meinen erinnerungen nachforschen wenn du mir nicht glaubst..." sagte er zu dem Fuchs noch einmal ohne ihn überhaupt zu beachten. "Shio..,. ah mann.... da soll man erst einmals eine Gefühle sortieren können wenn man nciht einmal die zeit dazu hat." Langsam kroch die Sonne nun über den Wipfeln der Berge hervor. "Verdammt. Dann muss es eben sein." Damit holte er aus und gab ihr eine schallende Ohrfeige, der sofort ein Geschrei folgte, welches wahrscheinlich tote aufwecken könnte. "SHIO!!! VERDAMMT NOCHMAL WACH AUF SONST VERPASST DU DEN SONNENAUFGANG!!! DU HAST NUN GENUG HIER HERUMGELEGEN AUFSTEHEEEEEEEEEEEN!!!!!!" Ketsumos Gebrüll hallte durch die Gebirge und das Echo war noch lange und laut zu hören.

Ein breitgefächerter Schmerz, der sich über ihre ganze Wange zog, holte sie mehr als nur unsanft aus der Ohnmacht heraus und ihr entwich ein ersticktes Ächzen. Durch die Ohrfeige war ihr Kopf nach rechts geschlagen worden, sodass das Erste, was sie sah, ein gleißend heller Sonnenaufgang war. Die Strahlen drangen hinter den Gipfeln hervor, umrahmten die letzten Schneemassen, die ins Tal rollten und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Einen Moment fragte sie sich selbst, ob es der Schmerz der Ohrfeige, das helle Licht in ihrem eben noch schwarzen Blickfeld oder die Freude war, ihn wieder sehen zu dürfen. Nach fast einer Minute, in der selbst der Nordlichtfuchs geschwiegen und dem Sonnaufgang zugesehen hatte, sah sie zu Ketsumo, der neben ihr kniete.
"D-danke...", flüsterte sie und ein warmer Blick flog zu Ketsumo. Doch dann verstand sie erst, wie er sie geweckt hatte. Auch wenn es keine Absicht von ihm gewesen war und sie daher nicht vorhatte, ihn zu bestrafen, so konnte sie sich eine kleine Gemeinheit nicht verkneifen. Sie sammelte sich kurz, setzte ihren Fokus in die kühlen Bergwinde und ließ wie zufällig einen der Ströme unter seinen zwar warmen, aber auch leicht zu durchdringenden Umhang gleiten. Der Luftstrom kroch gelenkt und dadurch ungehalten durch die Kleider des Jungen, suchten sich ihren Weg. Und schlossen sich wie eine eiskalte, kräftige Kralle um die "Kronjuwelen", wenn man es zärtlich und jugendfrei ausdrücken konnte. Es war kein verletzender, aber doch harter und für einen Mann peinigender Schmerz, der durch seinen ganzen Körper wanderte und sich in der ganzen Gemächtsgegend wie auf der Hose ausgeschütteter Eistee aus.
"Aber das nächste Mal bitte nicht ganz so fest", bleckte sie ihm gespielt gekränkt die Zunge und ließ die eisige Kralle aus seiner Hose verschwinden. Sie hatte ihn nicht verletzt, aber eine Wohltat war das auch nicht gerade für seine Weichteile gewesen, wobei es ihr anzusehen war, dass sie ohne Probleme RICHTIGEN Schaden hätte anrichten können. Folglich würde das auch als eine fiese kleine Rache zu verstehen, die nicht auf Bosheit basierte.

Er lächelte sie an, als sie anscheinend verstanden hatte, wieso er so krass gehandelt hatte, doch als auf einmal ein schmerz zu spüren war, der ihm tränen in die augen trieb und sie danach, als er endlich aufhörte ihm die zunge rausbleckte, wusste er, dass sie es gewesen war, die ihre kräfte dazu genutzt hatte um rache zu üben.
Schnell sprang er auf und rannte ein paar meter weiter weg um sich wegzudrehen und dann kurz die Zähne zusammenzubeißen und zu hoffen, dass er dass niemals mehr spüren müsste. //Genau das meinte ich als ich sagte, dass die Flamme ziemlich schnell wieder zu einem Flämmchen werden kann.// dachte er und wischte sich schnell die Tränen aus den Augen, welche sich zuvor gesammelt hatten. Schnell setzte er sich nun auf den Boden und lies ein wenig Feuermagie durch die zuvor eiskalte stelle fliesen, damit sie wieder wärmer werden würde. Er drehte sich nun extra so hin, damit er mit dem Rücken zu Shio saß.

Shio sah ihm hinterher und ahnte, dass die nicht boshaft gemeinte Rache nicht ganz so angekommen war, wie sie sich das vorsgestellt hatte. Ketsumo setzte sich mit dem Rücken zu ihr, schien auch kurz einen heftigen Schmerz gespürt zu haben und ein Gewissensbiss vertrieb die Genugtuung und hämische Freude. Sie stand also auf, klopfte sich den Dreck von den Klamotten und nahm ihre Ohrenschützer ab, bevor sie zu ihm ging und einen Meter von ihm entfernt stehen blieb. Kurz darauf ging sie in die Hocke und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an.
"Ähm....Ketsu?...Hör zu, das tut mir Leid...ich wollte dir nicht wehtun.... nur ein wenig naja... ich meine, was würdest du denn machen, wenn man dir so aus heiterem Himmel eine knallt und nach der Ohnmacht das mit einem Schlag merkt? D-das tut mir wirklich Leid, in Ordnung?", redete sie mit ehrlich bereuendem Unterton in der Stimme auf ihn ein, während der Fuchs die Szene beobachtete. Kopfschüttelnd drehte sich das Wesen irgendwann zum Abgrund hin und machte einen großen Satz, der es in die Tiefe zog. Doch anstatt aufzuschlagen und für immer im Nebel des Tals zu verschwinden, löste sich der Körper in ein Bündel türkiser Farben auf, die sich verflüchtigten und schon bald zeugte nichts mehr davon, dass sich so ein Wesen hier eben noch herumgetrieben hatte.
"Iccch werde aufpasssssen", konnte Ketsumo noch im Kopf hören, ehe sich die Stimme auch zurückzog.

Ketsumo drehte sich bereits am Ende ihres Satzes um und sah sie etwas schuldig an. "ähm.. nein also ja ähm.... also es...es tut mir leid. ich glaube es war wirklich etwas zu krass von mir..... aber.... naja... du wolltest nicht aufwachen und... ich wollte nunmal nicht mein versprechen schon beim ersten mal brechen.... weil.... wie ich dir schon oft gesagt habe, es ist mir wirklich wichtig, dass ich dir immer zur Seite stehen kann, wenn du mich brauchst und ich denke dazu gehört wohl auch dass du an mir deine wut auslassen darfst" grinste er leicht dümmlich und hörte dann kurz die stimme in seinem Kopf, worauf nur ein kurzes Nicken folgte.
"Aber..." sein gesichtsaudruck wurde nun wieder ernst. "Ich muss dich bitten, mich ab hier wieder alleine weiterziehen zu lassen. Es ist meine....Trainingsreise..." man konnte hören, dass er lange nach diesem wort gesucht hatte und es mit sicherheit nich stimmte, "... und die muss ich nun einmal alleine schaffen und ....ähm ja...."

Einmal mehr zeigte ihr Ketsumo etwas völlig Neues. Bis jetzt hatte sie jedesmal, wenn sie einen Mann etwas gefragt hatte, nie in ihrem ganzen Leben eine Abweisung bekommen. Logisch, diese Kerle dachten sich dabei auch ihren Teil, dass sie an ihr zweifelhaftes Ziel nur kommen würden, wenn sie sie nicht abwiesen oder ähnliches. Doch wieder war es der Schüler ihres eigenen Großvaters, der ihr beibrachte, dass es immer etwas Neues zu lernen gab. Das Problem an der Sache war, dass Shio nicht den geringsten Schimmer hatte, wie sie darauf reagieren sollte. Da wünschte sie sich seit ... seit sie alt genug dafür war, die Nähe eines netten jungen Mannes, der auch der Richtige war. Jetzt glaubte sie langsam daran, diesen Mann gefunden zu haben und diese Reaktion ließ etwas in ihr zerspringen, oder eher anreißen. Sie schluckte und versuchte die Fassung zu bewahren. Sie war einfach nicht gut darin, mit unbekannten Dingen zurecht zu kommen.
"Ich soll gehen?", raunte Shio enttäuscht aber kontrolliert. Sie stand auf und drehte sich um, dabei immer mehr im Unklaren, was sie jetzt fühlen oder tun sollte.
"N-naja... solange du wiederkommst... dann ist es in Ordnung...B-bis bald bitte!", rief Shio plötzlich, wirbelte herum, umarmte Ketsumo von hinten und lehnte ganz kurz ihren Kopf gegen seinen Nacken und rannte so schnell es ihr möglich war den Weg zurück Richtung Anwesen. Sie nutzte ihre Magie, ihre ganze Körperkraft um wie ein regelrechter Wirbelwind die Straße entlang zu rauschen und es Ketsumo unmöglich zu machen, ihm zu folgen. Sie wusste, dass es richtig war, auf ihn zu hören. Er wollte diese Reise alleine machen und das verstand sie auch. Sie fürchtete sich nur. Sie fürchtete sich vor dem Gedanken, einen Mann nie wieder zu sehen, der ihr fast noch mehr zu bedeuten begann als ihr Vater. Sie wollte nicht den Sonnenaufgang und den Untergang ansehen müssen und dabei an zwei Personen denken... Es blieb ihr in diesem Moment nichts anderes übrig, als sich wieder in Vertrauen zu versuchen. Sie musste einfach.