Schattensonne - Zeitalter der Asche
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Das Land ist vom Krieg zerrüttelt. Bestimme dein eigenes Schicksal
 
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 Steinwald

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Leandra

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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Okt 16, 2012 10:17 pm

Es war alles schwarz. Mal wieder. Anscheinend wurde das langsam aber sicher zu einem Punkt der Tagesordnung Leandras. Doch irgendetwas war anders als sonst. Gut, sie konnte noch spüren, dass etwas warmes um sie war, was höchstwahrscheinlich Zataru war, aber der Schmerz, der war auf einmal weg. Aber etwas stimmte trotzdem nicht. Sie konnte riechen dass es bald regnen würde. Auch, dass ein Sturm im Anmarsch war, aber etwas war doch noch in der Luft, was sie die Ohren aufstellen und ihre Nase gen Himmel richten lies. //Moment mal.. Ohren aufstellen? Nase hoch?// Sie riss die Augen auf und sah... schwarz. Eine schwarze Schnauze. Erschrocken kreischte sie auf, wollte aufkreischen, aber bis auf ein klägliches Maunzen kam nichts aus ihrer Kehle.
Verwirrt versuchte sie aufzuspringen, doch auch das schien nicht so zu funktionieren, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte. Statt Zataru nun von oben zu sehen, war sie mit ihm, der saß, auf Augenhöhe. Verwirrt lief sie im Kreis und sah immer wieder am Rande ihres Blickfelds etwas schwarzes langes davonhuschen. Jedesmal wenn sie versuchte es zu erwischen und auch danach sprang, war es wieder weg, bevor ihre Pfoten es erreichen konnten.
Langsam dämmerte ihr, dass sie keine elfische Gestalt mehr hatte. Ihr Blick wanderte hinunter zu ihren eigentlichen Händen. Doch was sie vorfand waren schwarze pelzige Pfoten. "Das meinte er also mit Erbe...", hätte sie in der Menschensprache gesagt, in ihrer jetzigen Gestalt war es eher ein tiefer Miauen.

Vollkommen überfordert schlich sie wieder zu Zataru und wickelte sich halb um ihn, da sie wusste dass er warm war. Und irgendetwas an diesem Wald lies ihre Haare zu berge stehen. Irgendetwas lief hier komplett falsch. Nicht nur dass sie jetzt auf einmal in der Gestalt eines Pumas war, nein zu allem Überfluss war sie das auch noch in einem geisterverseuchten wald, in dem ein Magier lebte und der nichts besseres zu tun ahtte, als ihr einen Schauer nach dem nächsten über den Buckel zu jagen. Als sie sich endlich dicht genug an Zataru gekuschelt hatte, fing sie an zu schnurren. Vielleicht konnte sie wenigstens ihm so ein wenig zuversicht schenken, sie selber wäre am liebsten in heilloser Panik aus dem Wald gerannt.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Okt 16, 2012 10:48 pm

Zataru roch förmlich die Angst, die Leandra in ihrer neuen, animalischen Gestalt verströmte und ihm kam ebenso Gewissheit wie Bestätigung, dass er nicht der Einzige war, der spürte, dass hier etwas nicht stimmte. Ein einzelner Tropfen fiel einsam und unnatürlich laut irgendwo auf der Lichtung ins Gras und versickerte. Keine zehn Sekunden später folgten ihm seine unzähligen Brüder, die nun immer schneller auf die Erde hinabprasselten und den Wald mit einem dumpfen, gleichmäßigen Rauschen erfüllten. Der Blick des Drachen heftete sich an eine Stelle irgendwo auf der anderen Seite der Lichtung, seine Augen zogen sich zusammen und er sog scharf die Luft ein. Irgendetwas beobachtete ihn und es war fähig genug gewesen, sich an ihn und die Elfe heranzuschleichen. Wäre dies normal vonstatten gegangen, hätte einer von Beiden es sicherlich bemerkt, doch die Sicherheit, dass Besuch eingetroffen war, konnte nun nicht mehr abgestritten werden. Ungebetener Besuch. es war totenstill, wenn man von dem heftigen Regenfall absah. Und allmählich zeichneten sich die Umrisse eines riesigen Schattens zwischen den Bäumen ab. Geruch und Sicht bestätigten die Anwesenheit ihres Gegenübers, der von einem Blitz am Himmel erleuchtet wurde.

Es war groß, mindestens doppelt so groß wie der Drache in seiner menschlichen Gestalt und kauerte reglos an Ort und Stelle, besaß einen wuchtigen, humanoiden Körperbau und stützte sich ähnlich eines Affen auf die Vorderläufe. Der Pelz war nachtschwarz, zottelig und wies seltsame Linien auf, die wie Narben den gesamten Körper des Wesens zierten, das den massigen Kopf lautlos nach vorne senkte und dabei seine zwei stierartigen Hörner präsentierte. Zwei kleine, stechende Augen direkt oberhalb der feucht glänzenden Schnauze richteten sich genau auf Zataru und Leandra. Noch nie hatte der Drache von so einer Kreatur gelesen oder auch nur gehört, die sich trotz ihrer massigen Gestalt lautloser als jede Katze bewegte und dem alles andere als reinlichen Pelz keinen Geruch verströmte, der erwartungsgemäß einen Menschen in Ohnmacht getrieben hätte. Die namenlose Bestie schnaubte und im selben Moment leuchteten die verschlungenen Zeichnungen auf seinem Körper in einem blassen Gelbton auf. Die Luft begann zu summen und es knackte an einigen Stellen, während eine Gänsehaut über Zatarus Haut lief. Diese Kreatur schien die Luft förmlich unter Hochspannung zu setzen, was zumindest klärte, ob sie magisch veranlagt war. Sie senkte die Hörner, gab ein röhrendes Brummen von sich und ballte die Fäuste, welche die Erde unter sich mit nur dieser kleinen Bewegung umzupflügen begannen. Aber es griff nicht an. Noch nicht.
"Beweg dich um keinen Preis", flüsterte Zataru, ohne den Augenkontakt zu der Bestie zu unterbinden. Verhielt sie sich wie ein Stier oder Ähnliches, konnte eine solche Reaktion einen Angriff provozieren.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyMi Okt 17, 2012 4:09 pm

Etwas war immer noch in der Nähe, was Leandra davon abhielt sich zu entspannen. Irgendetwas war da draußen. Zögernd schnüffelte sie in die Luft um sich herum. Kurz dachte sie, sie hätte was gerochen und stand auf um ihren Kopf in den Nacken zu legen und noch einmal zu schnüffeln. Es roch alt. Und irgendetwie seltsam. //Was das wohl ist? Möglicherweise nur der Eigengeruch des Waldes...// Kurz heftig schnaufend wollte sie sich gerade wieder an Zataru kuschen, als sie auch schon den ersten Regentropfen auf ihrer Schnauze fühlte. //Na wunderbar. Jetzt werden wir auch noch pitschnass und wir haben nicht mal ein Feuer gemacht// Aber ehe sie sich weiter ihren Gedanken widmen konnte, merkte sie zwei Dinge gleichzeitig. das eine schien ihr tierischer Gefahreninstinkt zu sein, das andere war Zataru, der sich kampfbereit anspannte. In ihrem Kopf klingelten alle Alarmglocken, doch Zataru hielt sie davon zurück ihrem tierischen Fluchtinstinkt nachzugeben. Stattdessen drehte sie sich dem Wesen zu, was soeben auf die Lichtung getreten war, während sie sich leise und geschmeidig schützend vor Zataru stellte, als auch schon das Unwetter in vollem Mase über sie hereinbrach.

Ihr Fell sträubte sich, ihre Ohren lagen eng an ihrem Kopf an. Ein tiefes Knurren kam aus ihrer Kehle, während sie ihre Krallen ausfuhr und das Wesen bereits mit Blicken zu töten versuchte. Zataru schien es gerade nicht gut zu gehen, sonst hätte er gemerkt, dass etwas im Anmarsch war. Also war es nun an ihr ihn zu beschützen. Nun musste er ihr einfach vertrauen. "Verschwinde! Es gibt leichtere Beute in diesem Wald! Lass uns gefälligst in Ruhe!", fauchte sie ihn an und schlug zur Untermauerung ihrer Worte ein paar Mal mit ihren Klauen durch die Luft vor sich. Sollte das Wesen nun versuchen Zataru ein Haar zu krümmen, dann würde das Vieh schon sehen, dass sie keine leeren Drohungen ausgestoßen hatte.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyMi Okt 17, 2012 10:42 pm

Zataru konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren, als Leandra plötzlich zu fauchen begann und offensichtlich darauf aus war, ihn zu beschützen. So nobel und kameradschaftlich diese Absicht auch gemeint war, so war dies der Moment, auf den das Biest offenbar gewartet hatte. Mit einem heiseren Brüllen und weit aufgerissenem Maul machte es einen Satz nach vorne und trotz den Kopfschmerzen, die sich bei dem Drachen meldeten, reagierte dieser. Er sprang aus dem Sitz heraus auf die Beine, drückte sich ab und flog über den Puma hinweg, dem er noch mit der linken Hand über den Kopf strich, als Zeichen, geduckt zu bleiben. Er erreichte den Kopf des Ungetüms und packte es an einem der Hörner, riss seinen Körper herum und versuchte, mit seinem Schwung den Schädel des Angreifers mit sich nach hinten zu reißen und ihm im günstigsten Fall das Genick zu brechen. Doch er hatte die Kraft des Biestes unterschätzt, dass sich einfach gegen den plötzlichen Ruck stemmte und Zataru zwang, der Bewegung zu folgen, wenn er sich nicht den Arm hätte auskugeln wollen. Also trat er mit ganzer Kraft gegen den Hinterkopf seines Gegners und katapultierte sich so auf die andere Seite der Lichtung. Ein enttäuschtes Fauchen entwich ihm, als er sah, dass er weder Knochen gebrochen, noch die Haut des Ungetüms angekratzt hatte, das sich eben dem jungen Mann zuwandte. Kein offensichtlicher Schwachpunkt, keine Behinderung, die er auf den ersten Moment erkennen konnte.

"Pass auf! Das Biest ist zäher als es ohnehin schon aussieht!", rief der Drache der Raubkatze zu, die geduckt in abwehrender Lauerposition verharrte. Derweil spreizte Zataru die Finger von sich und spürte mit Genugtuung, wie seine Augen rot aufleuchteten und die Fingernägel zu gekrümmten Klauen wurden. Zumindest das funktionierte noch in diesem vermaledeiten Wald, auch wenn ein stechender Schmerz ohne Vorwarnung durch den Kopf des Burschen zuckte. Ächzend ging dieser daraufhin in die Knie, während das Biest schnaubte und einen Satz nach vorne machte, um diesen Moment der Schwäche auszunutzen.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyMi Okt 17, 2012 11:06 pm

Als sie hinter sich ein Rascheln hörte wusste Leandra bereits dass Zataru nicht, wie sie eigentlich gehofft hatte, still sitzen blieb und sich einmal von ihr helfen lassen würde. Nein er musste es wortwörtlich wieder selbst in die Hand nehmen und stürzte sich sogleich auf das Untier, aber nicht ohne der Panthera davor noch einmal mit einem Schubser klar zu machen, dass sie sich raushalten sollte.
Doch sein Angriff verpuffte einfach ohne wirkliche Auswirkungen an dem riesigen stierähnlichen Wesen. //Da hast dus du...// Sie schüttelte schnell den Kopf. Für wüste Beleidigungen war nachher noch genug Zeit. Sie würde dem Drachen schon zeigen, dass sie nicht andauernd von ihm beschützt werden müsste wie ein rohes Ei. Das einzige was noch fehlte war, ob er demnächst fragen würde, ob das gehen ihren Füßen weh tat und er sie deswegen tragen sollte.
Auf einmal hörte sie ein erfreutes Schnauben. Sie wusste, es war nicht Zataru. Ihre hellgrünen Augen richteten sich auf das Stierwesen, welches gerade drauf und dran war Zataru mit seinen Hörner aufzuspießen. //Nein, mein Freundchen so nicht!// Wie ein schwarzer Blitz zischte Leandra fauchend und mit ausgefahrenen Krallen auf das Monster zu und verbiss sich in ihm. Gerade rechtzeitig. Sie konnte fast schon sehen, wie die Hörner des Stirs haarscharf an Zataru vorbeizischten und sich stattdessen in den Boden bohrten. Leandra aber lies nicht locker immer wieder wild fauchend biss sie zu und schlug mit ihren Hinterpfotenklauen in das Fleisch des Stierwesens.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Okt 18, 2012 12:15 am

Es war weniger der Schmerz, der das Ungeheuer dazu veranlasste, laut aufzubrüllen und sich wie toll herumzureißen. Die Reißzähne und Klauen von Leandra rissen weder Wunden, noch fügten sie ihm anderen Schaden zu, doch die Unterbrechung seines Todesstoßes veranlasste den pelzigen Hünen, sich seinem neuen Gegner zu widmen. Zataru richtete sich auf und verharrte einen Moment, um den Kampf der jungen Elfe zu beobachten, den sie aus ihm unbekannten Gründen focht. Sie war nie eine Kämpfernatur oder hatte das in ihrer kurzen gemeinsamen Zeit gezeigt, doch jetzt fauchte, kratzte und brüllte sie wütend, während sie wie wild auf den übergroßen Gegner einschlug. Doch Leandra ließ nicht ab, kämpfte unbeirrt weiter und verbiss sich weiterhin im Nacken des Gegners, der trotz seiner überlangen, muskelbepackten Arme nicht an den lästigen Angreifer herankam. Die Linien auf dem Körper des Biests leuchteten in einem schmutzigen Grünton, der bei längerer Betrachtung direkt in den Augen schmerzte, doch davon ließ sich die Elfe nicht ablenken und führte ihren an sich aussichtslosen Kampf fort.

Zataru stemmte sich in die Höhe. Sein Körper gehorchte kaum noch seinen Befehlen, der linke Arm hing taub und nutzlos an ihm hinunter, seine Augenlider flatterten, Blut trat aus seinen Mundwinkeln.
"W-was...ist....los mit mir...", ächzte er verwirrt und machte einen Schritt auf die Kämpfenden zu. Dem Ungeheuer war es durch einen plötzlichen Ruck mit dem Kopf gelungen, Leandra von sich zu Boden zu werfen und sofort sauste eine der wulstigen Hände auf die Raubkatze zu, welche sie sofort festhielten und ihr die Luft aus den Lungen drückte. In diesem Moment war es, als zerbräche etwas in Zataru und seine Augen füllten sich mit rotem Licht, während ein unmenschlicher, von Blut begleiteter Schrei die Lichtung erschütterte. Die Zeichen des Monsters erstrahlten und es wandte den Kopf von Leandra ab, um der Szenerie seine Aufmerksamkeit zu schenken die sich ihm bot. Und sein Kopf hob sich, um den Blickkontakt mit dem Wesen zu halten, das sich da aus dem jungen Mann heraus formte, der die gesamte Lichtung in einen blutroten Schein tauchte.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyMi Okt 24, 2012 7:02 pm

Leandra kämpfte verbissen egen das Wesen, doch so sehr sie auch versuchte es zu verletzen, so sehr sie auch immer und immer wieder ihre Zähne ins sein Fleisch schlagen wollte... Es ging einfach nicht! Es war, als würde sie versuchen einen Felsen zum Bluten zu bringen. Sie wusste, sie schadete ihm keineswegs, aber dennoch war ein Fünckchen Schadenfreude in ihr aufgeflammt, als sie gemerkt hatte, dass der Riesenminotaurus sie trotz seiner Kraft und Größe nicht zu erreichen schien.
Immer wieder grabschten seine Pranken nach ihr, wie um eine lästige Mücke zu zerquetschen, doch Leandra schaffte es immer wieder sich aus der Gefahrenzone zu befördern. //Jeder hat eine Schwachstelle.... Mal sehen ob deine Augen auch so steinhart sind, wie der Rest deines Körpers....//, dachte die Elfe bei sich. Vorsichtig kraxelte sie auf den Kopf des Monstrums zu um einen Angriff mit ihren Pranken auf seine Augen zu starten, als sie von rechts nur noch einen großen schwarzen Schatten kommen sah. Das Ungeheuer hatte durchaus bemerkt, was die junge Panthera vorhatte und hatte sie nun wie ein lästiges Insekt auf den Boden gepfeffert. Doch dort lag sie nicht lange. Kaum hatte sie die Schmerzen wahrgenommen wurde sie auch schon von seiner Prank wieder aufgehoben.
Sich trotz der Schmerzen heftig wehrend, versuchte Leandra sich aus ihrem Gefängnis zu befreien. Doch der Minotaurus drückte nur umso fester zu. Sie hörte es Knacken. Ein brennender Schmerz zog sich erneut durch ihren Körper und zerschunden gab sie langsam ihre Gegenwehr auf. Schwarze Punkte begannen bereits vor ihren Augen zu flimmern und das Biest stieß ein Triumphgeheul gen Himmel. Doch...Leandra öffnete zittrig ihre Augen und spitzte ihre Ohren. Da brüllte noch etwas... oder besser gesagt... Jemand... Sie wusste nicht, was jetzt mit ihm geschah. Doch das glühende Rot das von ihm ausging lies sie entspannen. Sie wusste, jetzt würde alles noch ein gutes Ende nehmen. Denn Zataru würde sie retten. Wieder einmal... Aber diesmal wäre sie ihm einfach nur dankbar dafür, dass sie nicht hatte sterben müssen. Jedenfalls nicht, wenn das Monstrum sie bald loslies und nicht nocheinmal auf die Idee kam zuzudrücken.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 12:40 am

Ein unmenschlicher, aber zugleich auf grauenvolle Weise vertrauter Schrei ließ die Ohren Leandras erbeben und die Kreatur, mit der sie verbissen gekämpft hatte, richtete seine verwundeten Augen auf die Kreatur, die mit einem rauchigen Schnauben auf alle Viere fiel und den Kopf senkte. Einige schrecklich lange Herzschläge sank eine tödliche Stille über die Lichtung. Der Angreifer von eben schnaufte tief ein und aus und witterte in die Richtung der riesigen, rot geschuppten Echse, die ihre Flügel wie im Zeitraffer ausbreitete und anschließend wieder zusammenfaltete. Gerade als sich das Monster wieder Leandra widmen wollte, riss Kryptofragion die Augen auf und ein entseztlicher Schrei, der den Boden zum Beben brachte, begleitete einen heftigen Windstoß, der den Widersacher auf seine Hinterläufe trieb und er so von der Katzenelfe ablassen musste. Leandra, die am Boden lag, spürte zunächst einen warmen Hauch über ihre Haut gleiten, ehe eine konzentrierte Flammenlohe knapp über ihr Gesicht hinwegfauchte, nur um geradewegs in das Ungeheuer zu krachen, das überrascht und schmerzerfüllt aufschrie. Die Wucht und Hitze der weiß glühenden Flammen trieben es in das Gebüsch, welches ebenso wie die nahen Bäume sofort Feuer fing.

Noch im selben Moment vernahm die Elfe einen verzerrten, gequälten Schrei, der wie ein nebenher hallendes Echo im Geschrei des Drachen kurz an Stärke gewann. Die Augen Kryptofragions verfärbten sich schwarz, die katzenartige Pupille dehnte sich aus und teilte sich, als habe man sie in drei identisch große Schlitzformen gezogen.
"LEANDRA!!!!!! HILFE!!!!!!!!!!", konnte die Begleiterin des Drachen klar und deutlich aus dem Gefauche und Gebrülle heraushören, während sich dieser aufrichtete und seine Schwingen ausbreitete. Dabei entstand ein so heftiger Unterdruck am Boden, sodass die Elfe fast schon sanft von unten her angehoben wurde, nur um plötzlich in das weit ausgebreitete Maul ihres Gefährten zu blicken. Tief im Schatten des Schlundes der Kreatur erstrahlte ein helles, tödliches Licht, welches ihr in Form einer weiteren Flammenlohne todverheißend entgegenzischte. Die Physik war Leandras Rettung. Die aufgewirbelte, strömende Luft und die, die das Feuer vor sich hertrieb, drückte sie nach hinten und schleuderte sie vergleichsweise ungefährlich nach hinten zwischen die Bäume, während sie und die gespiehenen Flammen keine zwei Meter trennten. Schließlich verebbte das tödliche Feuer und Leandra wurde einen Abhang hinuntergestoßen. Zweige und Äste peitschten ihr ins Gesicht, ehe sie unsanft, wenn auch am Leben im Wasser eines Bachlaufes aufschlug. Würde sie nach oben in den Himmel blicken (das Wasser war nur knietief), würde sie einen brüllenden, tobenden Drachen mit blutroten Schuppen sehen, der feuerspeiend und wie von Sinnen in den Nachthimmel flog, dort kurz wie ein Falke kreiste und dann nach Osten abdrehte... Sie war nun allein. Klitschnass und allein. Aber am Leben...
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 3:35 pm

Das Gefühl der Sicherheit, das sie kurz davor noch verspürt hatte, als sie das rote Leuchten wahrgenommen hatte, war mit einem Mal wie weggeblasen. Es war nicht das selbe wie es hätte sein sollen. Dieses Licht verhies nicht Hilfe, es verhies Tod. Gerade als sie sich dessen bewusst wurde wendete sich der Minotaurus wieder ihr zu. Höchstwahrscheinlich um ihr den Gnadenstoß zu verpassen, ehe er sich auf Kryptofragion stürzen würde. Doch dazu kam es nicht. Eine Flammensäule zischte knapp über sie hinweg und fegte den riesen von den Hufen. Es krachte und knackte, als das Untier im Unterholz zum liegen kam. Doch ehe Leandra sich erschrocken nach dem Minotaurus umsehen konnte, wurde sie auch schon von heftigen Winden auf die Beine getrieben. //Vielleicht habe ich mir das mit dem Licht nur eingebildet, es ist sicher noch genau der selbe Zataru... nur eben nun als Drache//, doch als sie aufblickte und das weit aufgerissene Maul ihres Gefährten sah, in dessen Untiefen bereits die nächsten Flammen züngelten zerbrach dieser Gedanke. Seinen Hilferuf hatte sie gehört. Wollte auch ihm helfen, aber im Moment wollte sie nur weg. Wie durch ein Wunder wurde sie auf einmal wieder von Winden umfasst und so weit weggedrückt, dass sie nicht mehr von den Flammen getroffen werden konnte. Aber auf einmal merkte sie dass der Boden unter ihren Füßen verschwand. Schreiend fiel sie den Abnhang hinunter. Äste schrammten an ihr, steine rieben ihr die Haut auf und zerissen ihre Kleider. Dann sah sie einen Felsen schnell näher kommen und wollte sich mit der Hand abfangen. Dies aber war eine schlechte Idee, es knackte laut und ein neuer brennender Schmerz zog sich durch ihren Körper, ehe sie unten aufschlug und das bewusstsein verlor.
Leandra erwachte bald wieder. Das Feuer brannte noch, das sah sie, aber es hatte angefangen zu regnen. Pitschnass sah sie sich um und merkte, dass ihr etwas warmes über die rechte Gesichtshälfte floss. Als sie hinfassen wollte schrie sie vor Schmerzen auf. Anscheinend hatte sie sich bei dem Versuch dem Felsen auszuweichen, das linke Handgelenk gebrochen. Fluchend und weinend machte sie sich daran ihre übrig gebliebenen Sachen so gut es ging zu retten und ihre Hand zu schienen, sowie sich um die meisten ihrer Verletzungen zu kümmern. Sie wusste sie konnte nicht ewig hierbleiben. Sie MUSSTE Zataru helfen. Er hatte ihr nun schon so oft geholfen und sie würde nun ihm helfen. "Weil Freunde das nun einmal so machen.", murmelte sie zu sich selbst. Vorsichtig nahm sie den Reiszahn Zatarus in ihre Hand. "Ich werde dich finden... Und dann werden wir gemeinsam erst einmal ein wenig Pause von den ganzen Abenteuern nehmen...Ich werd dich suchen Zataru, das verspreche ich." Heiße Tränen liefen ihr die Wangen hinab als sie nach oben in den Himmel blickte. Sie würde ihn finden. Egal wo er auch sein mochte. Sie wollte gerade die Böschung wieder hinaufklettern, als sie irgendwie fühlte dass dies der falsche weg war. Nach einigem Ausprobieren wusste sie wo sie hin musste, ihr weg führte sie nach Osten, zu Zataru.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 5:03 pm

Trotz der unbeschreiblichen Schmerzen, die ihren Körper heimsuchten und ihn mit Krämpfen und Zuckungen folterten, kämpfte sich die Verwundete einen Teil des Abhangs hoch, von dem sie anscheinend hinuntergerollt war. Ihr eigenes Blut klebte an ihren Kleidern, angesengt und in Fetzen gerissen. Es hatte sich alles innerhalb von wenigen Lidschlägen gewandelt. Vor nicht einmal fünf Minuten noch war sie mit Zataru zusammen durch diesen fremdartigen Wald gewandert, nur um jetzt wieder mutterseelenallein durch die Fremde zu waten. Leandras Gedanken waren voll und ganz auf die Richtung fixiert, in die der tobende Drache verschwunden war. Also trugen sie ihre tauben, zitternden Beine Schritt für Schritt dorthin. Keine zehn Schritte später ergab sich ihr Körper nun dennoch den Qualen und die junge Elfe brach zusammen, weinend und verkrümmt vor Schmerz. Der Regen, der nun einsetzte, machte das Ganze nicht viel besser, denn nun würde sie wohl endgültig unterkühlen und sterben...

Aber das Schicksal wollte es nicht so. Nicht auf diese Weise. Zwischen Tod und Leben festhängend, registrierte sie verschwommen die Gegenwart einer breiten, unförmigen Gestalt, die sich aus dem Unterholz schob und sich schwankend auf sie zu bewegte. Diesem seltsamen Hirngespinst folgten weitere, bis sieben breite, deformierte Schatten um die Sterbende herumstanden und sie aus großen, lidlosen gelben Augen anstarrten. Der Eine brummte etwas Unverständliches, worauf ihm ein anderer antworte und sofort darauf spürte Leandra, wie sie in die Höhe gehoben wurde. Ein strahlendes Licht tat sich zwischen den finsteren Baumwipfeln auf, ihre Augen weiteten sich, noch feucht vom Regen und ihren Tränen. Eine zärtliche Stimme flüsterte ihr beruhigende Dinge ins Ohr, die vagen Umrisse einer Frau erschienen in diesem gleißenden, warmen Licht.

Leandras Sicht verschärfte sich langsam wieder, als die Lichtgestalt sie berührte und ihr etwas auf Mund und Nase legte. Es war ein zunächst angenehm würziger, benebelnder Geruch, der jedoch plötzlich zu einem an Pfeffer und Riechsalz erinnernden Gestank wurde, der sie buchstäblich aus dem Reich der Toten zurückholte. Ein schreckliches Niesen später fand sich die Frau in einer niedrigen, muffigen Hütte wieder. Unzählige Knochen und Beutel sowie Pflanzen hingen von der Decke, in der Mitte des kreisrunden Raums brannte ein kleines Feuer, das statt rot in einem blassen Rosaton glühte. Und zwischen ihr und diesem Feuer stand eines dieser pelzigen Kreaturen, mit den suppentellergroßen Augen ohne Pupillen. Wildes, struppiges Fell bedeckte den Körper, aus dem vergleichsweise dürre, rosige Arme ragten, die eine Schale mit einer grünlichen Paste hielten.
"Ughlum Dabkak?", brummte es zwischen dem zotteligen Fell an ihre noch klingenden Ohren, während die Bestie ihren Kopf schieflegte.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 6:35 pm

//traume ich? oder bin ich bereits tot?//, dachte sich die junge Pantheraelfe, als sie die haarigen Gestalten um sich herum wuseln sah. Sie wurde sogar noch in diesem Gedanken bestärkt als eine Frauenstimme, die mit einem hellen und irgendwie beruhigenden Licht einherging, sie beruhigte. Leandra wusste nun wirklich nicht weiter. Hatte sie nun bereits nach so kurzer Zeit versagt? Hatte sie es nicht einmal aus dem Wald geschafft, ja nicht einmal den kleinen Abhang hinauf? Doch gerade als sie sich damit abfinden wollte, dh nass sie einfach zu schwach gewesen war und nun einfach sterben würde, wurde ihr etwas auf Nase und Mund gedrückt. Zuerst war es ein ganz angenehmer Duft, doch je mehr ihr Verstand zurückkam, desto mehr merkte sie dass dieser Duft eher ein beißender Geruch war. Als sie heftig deswegen niesen musste und die Augen danach wieder öffnete, fand sie sich in einem kleinen Raum wieder, der so aussah, als könnte er glatt ihr eigener sein.
Wie in ihrer Hütte waren hier Kräuterbüschel an der Decke zum trockenen aufgehangen. Es roch auch nach verschiedenen Kräutern. Es fühlte sich richtig heimisch an. Bis auf einen kleinen aber doch sehr haarigen Punkt. Vor ihr befand sich ein sehr seltsames Wesen. Es schien nur aus einem riesigen Fellball, zwei Kulleraugen und zwei mickrig dünnen Ärmchen zu bestehen. Erschrocken wollte die junge Elfe zurückweichen, doc die Schmerzen die ihr sogleich durch den Körper schossen hielten sie davon ab sich zu bewegen. So starrte sie das Wesen nur verständnislos an, als dieses ihr eine Schüssel hinhielt.
"ICh...ICh verstehe nicht was du von mir willst... Soll ich essen?", fragte sie und zeigte erst auf die Schüssel und dann auf ihren Mund. //Wo bin ich nur hingeraten?//

sry dass es nur so kurz is, aber viel mehr kann ich grad ned machen Very Happy
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 7:04 pm

Die Gestalt gab ein Geräusch von sich, das entfernt an ein Kichern erinnerte, jedenfalls mochte man das glauben. Sie zog die Hand mit der Schale zurück und legte sie neben sich auf einen kleinen Beistelltisch neben dem Bett, auf dem die Elfe hockte und griff sich an den Kopf. Ein etwas ungelenkes Zerren und Schnaufen später schaute Leandra... in das Gesicht einer jungen Frau! Sie war in etwa von der gleichen Statur und dem Äußeren nach in etwa dem selben Menschenalter. Ihr Körper war kräftig, von bunt zusammengeschusterten Lederflicken und Fellen bedeckt. Den Rest der Haut schien sie mit einer dunkelbraunen Schmiere zu bedecken, die dunkle Linien auf ihren Körper zauberte. Ihre haselnussbraunen Augen glitzerten neugierig, als Leandras Kinnlade herunterklappte.
"Nov ek Bai ziä buhm?", fragte das vermeintliche Monster und schüttelte kurz den Kopf, sodass die langen, auffällig gepflegten Haare hin und herflogen. Als Leandra nicht antwortete, gab die Fremde ein niesendes Geräusch von sich und grinste dann.
"Tut mich Entschuldigung. Habe erst jetzt Stimme von dein gehört. Dies Sprache ich nicht so gut kann spreche. ich Chaidra. Brüder und mich fanden dir in Wald. Du haben Lebenübert Attacke von die große Echse rot? Wunde sein jetzt wieder gut, nur nicht bewegt viel, gut?", brabbelte Chaidra drauflos und zeigte unverhohlen ihre Neugierde über den offenbar seltenen "Besuch". Sie hockte sich neben das Feuer und griff blind neben sich, wo ein schief geschmiedeter Kessel stand, der verführerisch süß und nach etwas ähnlichem wie frischer Milch roch.
"Hier. Das tut gut viel. Kribeck-Dung nur sein für aufwachen und beruhigen Nerven. Das du nicht essen können. Kommen, Angst nicht haben müssen!", kicherte die exotische Frau und zeigte dabei ihr sauberes Lächeln. Sie mochte zwar etwas durchaus Wildes an sich haben, eine rohe Barbarin schien sie aber auch nicht zu sein.
"Haben Fragt? Du weißt wollen?"
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 10:09 pm

Leandra staunte nicht schlecht, als das Wesen vor ihr auf einmal anfing... sich die Haut abzuschälen??? Sie wollte gerade losschrein, als sich unter dem Fell ein weibliches Gesicht abzeichnete. Es war also kein Fellwesen, sondern einfach nur ein Mensch in einem, naja wenig geschmackvollen, Fellmantel. Leandras Reaktion war eindeutig. Sie war einfach nur vollkommen perplex. Das jedoch schien die junge Frau, welche soeben die Schüssel weggestellt hatte, zu amüsieren. Erst sprach die Person die junge Elfe wieder mit der selben seltsamen Sprache an, wie zuvor schon, doch nach einem ziemlich seltsamen Geräusch, was Leandra einfach als ihre Art zu räuspern abstempelte, sprach die junge Frau nun in einer Art und Weise der die Elfe folgen konnte.
Etwas seltsam fand Leandra diese junge Frau doch. Auch wenn das Haus so aussah als wäre sie eine Wilde und ziemlich barbarisch angehaucht mit ihrem seltsamen fellmantel, so wirkte sie dennoch äußerst gepflegt. "Ich werde mich nicht allzusehr bewegen. Und ja ich habe den Angriff Kryptofragions überlebt..." Kurz verstummte sie wieder ehe ihr auf einmal auffiel, dass der Zahn, den ihr Zataru anvertraut hatte nicht mehr in ihrer Hand lag. Diese Wärme fehlte einfach. Panik keimte in ihr auf. "Ich habe sehr viele Fragen. Die wichtigste zuerst. Ich hatte einen Reißzahn bei mir. Wo hast du ihn hin? Und weist du wo der Drache hingeflogen ist? Und wo bin ich hier? Und wer bist du? Und wer waren die anderen Gestalten, die bei dir waren? Und warum hast du diese komischen Felle angehabt? Und.... Wie lange wird es dauern, bis ich wieder weiterziehen kann?", die letzte Frage hatte sie nun langsam und leise gestellt, mit einem gewissen Maß an Traurigkeit und Enttäuschung in der Stimme, denn schließlich musste sie Zataru diesmal helfen. Sie musste ihn finden. Er hatte sie um Hilfe gebeten und was machte sie? Sie lag hier herum und unterhielt sich mit einer wildfremden Frau statt sich aufzuraffen und nach ihm zu suchen. Aber ihr Verstand wusste bereits mehr als ihr Herz es im Moment zulies. Ihr Herz schrie förmlich danach aufzustehen, alles hierzulassen und einfach hinter Zataru herzulaufen um ihm zu helfen, doch ihr Verstand war soweit noch Herr über ihre Gefühle, dass sie genau das nicht tat, denn wenn sie es überhaupt aus der Hütte schaffen würde, so würde sie kaum mehr als zwei Tage in ihrem derzeitigen Zustand überleben. Also half nun alles nichts. Sie würde einfach warten müssen.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 11:03 pm

Chaidra legte den Kopf auf die andere Schulter und lächelte.
"Ich zwar wissen nicht genau, du meinst was mit Kraptofrigon, aber sicher hier....", murmelte sie angestrengt dreinblickend, da ihre Sprachkenntnisse gerade auf das Äußerste gefordert wurden. Sie setzte sich zu Leandra und legte ihre Hand auf ihre Brust.
"Ich Chaidra. Jägerin von Aknu, sehr altes Volk sind wir. Haben gesehen rotes Monster am Himmel und gefunden dich. Drache nach Osten geflogen, bis hinter Berg. Vielleicht dort bleiben, vielleicht nicht. Aber wir vielleicht suchen nach Wesen, um zu besiegen es. Gefahr für Volk..."
Sie überlegte wieder kurz.
"Wunden nicht viel schlimm von dir... in sieben Sonnenwanderung, du kannst gehen, wenn wollen. Aber Zahn von Monster? Nein... ich nichts gesehen, wo gefunden wir dich. Aber du sollten lassen es in Ruhe. Sehr gefährlich. Stärker als Omang, Waldgeist. Sehr gefährlich... du lieber bleiben hier bis du gesund. Wir helfen. Wir nicht Monster. Nur schon sehr alt", fügte sie hinzu und lächelte gequält. Sie war nicht dumm, sie wusste ganz genau, wie furchtbar ihr Akzent klingen musste.
"Werde üben Spr...Sprache, in eine Tag es gehen besser, versprecht ich du."

Ohne groß nachzufragen drückte sie Leandra mit sanfter Gewalt wieder in eine liegende Position und fuhr mit der Hand über ihre Schulter, dann über ihre linke Brust, ehe sie eine kleine Flasche hervorholte und damit ihre Hände einzuschmieren begann. Ihr Blick war unmissverständlich, was Leandra tun sollte. Auf der Kleidung konnte diese Salbe keine heilende Wirkung entfalten.
"Quetschungen... du eigentlich müsstest tot sein. Oder Krüppel auf immer. Knochen zertrümmert, haben Organe verletzt... aber du haben überlebt. Wieso ich wissen nicht. Großer Adler haben gepasst auf auf dich. Aber....du sagen Monster heißt Kratofrigon? Wieso du wissen das? Kennst Namen?"
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDi Nov 27, 2012 11:20 pm

Leandra überlegte lange wie sie Chaidra am Besten vermitteln konnte, wie sie zu Kryptofragion stand und wie das ganze zusammenhing. In der Zwischenzeit zog sie sich aus, so gut es ging. "Diese rote Echse, dieses Monster wie ihr es nennt. Eigentlich ist er mein Freund. Aber... da er nun einmal ein roter Drache ist, ist er als ein grausames Monster aufgezogen worden. Er kennt nichts anderes als sich selbst, wenn Kryptofragion, der rote Drache überhand über meinen Freund gewinnt. Mein Freund selbst heißt Zataru. Er ist ein Teil dieser roten Echse. Er ist der menschliche Teil des Drachen. Als Mensch ist er zwar hin und wieder noch recht gewöhnungsbedürftig was seine Handlungen angeht, aber trotz allem ist er nett, hilfsbereit und einfach für einen da, wenn man ihn braucht. Doch diese menschliche Gestalt die er hat, wurde ihm als... naja als Fluch von seinem Vater aufgebürgt. Das ist der Grund weswegen sich der Drache in ihm immer wieder gegen die Fesseln stemmt, die ihn menschlich sein lassen. Vorher... als du den roten Drachen hast aufsteigen sehen, war das das Ende eines Kampfes bei dem ich fast gestorben wäre. Zataru wollte mich retten, also griff er auf die Mächte des Drachen zurück... Doch anscheinend wurden dadurch seine menschlichen Gefühle vollkommen unterdrückt und er wurde wieder zur blutrünstigen Bestie, die Kryptofragion nun einmal ist. Aber ich weis dass Zataru noch da drin ist! Ich weis es ganz sicher! Er hatte mich um Hilfe gebeten und ich werde ihm helfen! Also bitte... bitte jagt ihn nicht. Er ist nur ein Gefangener seiner selbst... Er kann nichts dafür, dass er so geboren wurde...Und der Reiszahn... er müsste noch irgendwo in der Nähe liegen, von wo ihr mich mitgenommen habt, vllt hat ihn einer deiner Gefährten aufgehoben, oder gesehen! Bitte, frage nach oder such nach ihm... er ist mir sehr wichtig..."
Leandra hoffte dass Chaidra all das verstanden hatte, was soeben aus ihr herausgesprudelt war. Doch selbst wenn es jetzt noch nicht komplett verständlich war, so hatte sie doch versprochen Leandras Sprache besser zu lernen und da die Elfe sowieso noch knapp eine Woche hier liegen und genesen musste, hatte sie genügend Zeit der Fremden alles zu erklären und ihr die Wichtigkeit des Reiszahns sowie ihre Reise nach Osten bis hinter die Berge zu verdeutlichen.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 12:18 am

Wie erwartet kniff Chaidra konzentriert die Augen zusammen. Sie hatte nicht alles verstanden, was Leandra ihr erzählt hatte, doch sie schien eine enge Verbindung zu dieser vermeintlichen Bestie sein, die sich offenbar von einem Menschen in diese Kreatur verwandeln konnte. Und was geschehen war, beschäftigte die Fremde sehr und verletzte sie offenbar tief.
"Ich werden helfen dir", antwortete die Eingeborene freundlich und legte die Rechte auf ihre Brust.
"Viel Schatten zwischen dir und Gefährte. Nicht immer man kann allein diese Schatten bezwingen. Du scheinen haben Herz rein. Es sein Ehre für mich, dir zu helfen. Mein Name Chaidra."
Das war auch vorerst das Einzige, was sie von sich gab, denn noch immer arbeitete ihr Verstand auf Hochtouren, um die Sprache der Elfe besser zu verstehen. Es war im Grunde sehr einfach, es ging nur um den Akzent und den Wortbau. Schwierig, seufzte sie innerlich. Chaidra ergriff nun selbst Initiative, da Leandra offenbar nicht verstanden hatte, was sie von ihr wollte. Mit einem raschen Schlenker ihrer Hand zuckte ein Dolch durch die dampfige Luft der Hütte und durchtrennte die Kleidung am Hals und auf Höhe der Hüfte. Es war ein geschickter, schneller und sauberer Schnitt, das Oberteil klaffte ohne Zutun von der überrumpelten Elfe auseinander und ihre linke Körperhälfte bis hin zum Becken lag frei.
"Ich nun machen Wundheilung angenehmer. Und Zahn... du reden von Zahn und Wunde, aber das seien seltsam. Ich nichts haben gesehen Zahn, aber du nur hattest leichte Wunden, als fanden dich. Du sicher verletzt warst tödlich, das ich habe nach Untersuchen gesehen. Aber Wunden waren fast verschlossen ganz, ich mich nur kümmerten um Rest und verhindern Entzündung... Geist der Ahnen mit dir war..."

Schon begann die "Barbarin", die freigelegte Haut Leandras mit dieser unappetitlich aussehenden, aber würzig riechenden Paste einzureiben. Wie Leandra darauf reagierte, bemerkte oder beachtete Chaidra nicht. Sie behandelte fachkundig die kritischen Stellen, sprach nicht mehr, sondern gab der Patientin Zeit, die Gegebenheiten zu verarbeiten.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 12:32 am

Als Chaidra anscheinend das Gröbste verstanden hatte, war Leandra zufrieden. Den Rest konnte sie ihr schon noch beibringen, wenn sie erst einmal richtig miteinander kommunizieren konnten. Das war ja nun leider noch nicht ganz der Fall. Als Chaidra auf einmal einen Dolch zog, als die Elfe ziemlich erfolglos versuchte sich zu entkleiden, konnte sie ein kurzes aufquietschen nicht unterdrücken. Das kalte Metall fuhr knapp über ihrer Haut vorbei. Die junge Frau verstand anscheinend durchaus mit ihrer Klinge umzugehen, denn nur Leandras Oberteil fiel zerschnitten von ihr ab. Doch kein einziger Kratzer war auf ihrer Haut abgebildet.
Als Chaidra sich nun ihren Wunden widmete begann die Pantheraelfe zu überlegen. Es stimmte schon. Eigentlich war sie schwer verwundet gewesen. Sie hatte kaum noch gehen können, doch jetzt tat ihr alles nur noch leicht weh, wie ein Muskelkater und ein paar blaue Flecken. //Komisch... Sie hat mich nicht geheilt sonst wäre sie selbst nicht so erstaunt über meinen körperlichen Zustand und würde auch nicht sagen dass anscheinend ihre Gottheit über mich gewacht hat... Aber warum geht es mir denn jetzt wieder besser? Hat es vielleicht....? Aber natürlich! Es muss etwas mit Zatarus Zahn zu tun haben. Er enthielt Macht, das hatte er mir selbst gesagt. Das erklärt auch, warum der Reiszahn nirgendswo aufzufinden ist und war. Die Macht aus diesem Zahn muss anscheinend meine Wunden geheilt haben... Jetzt hat er mir schon wieder geholfen... Und ich liege hier und erhole mich, während er die Kontrolle über sich selbst verloren zu haben scheint und nun wieder als Drache Amok läuft..// Ihr Hände krallten sich in die Felle auf denen sie lag. Tränen der Hoffnungslosigkeit bildeten sich in ihren Augen. Warum nur war sie immer diejenige der geholfen werden musste?! Sie wollte stärker werden! Sie wollte endlich einmal eine Hilfe für Zataru sein und nicht eine Klette und Bürde.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 12:52 am

Chaidra ließ sich Zeit und schloss die Augen, während sie Leandra behandelte. Ihr Gottgeist musste persönlich über diese fremde Seele gewacht haben, anders konnte sie sich deren ausbleibendes Ableben nicht erklären. Oder gab es eine Macht, die die ihres Glaubens übertraf? Sie musste an dieses riesige Reptil denken, mit den seelenlosen, hasserfüllten Augen und den Schwingen einer gigantischen Fledermaus. Kein gutes Omen, aber vielleicht war das ein Zeichen? Ein Zeichen, um etwas zu verändern? Etwas zu bewegen? Sie spürte, dass Selbsthass und Trauer Leandras Herz belasteten. Sie traute sich nichts mehr zu, fühlte sich nutzlos, alleingelassen und schwach. Ein Gedanke kam der Aknu-Frau. Ein gefährlicher und voller Wagnis bebender Gedanke. Die Frage war, ob es seinen Nutzen hatte. Ob es sich lohnte. Schließlich nickte Chaidra und sah Leandra in die Augen. Die Kraft in ihrem Inneren war durch ihre Seele geflossen, hatte die der Pantheraelfe erfasst und ihre tiefsten Emotionen verstanden. Die Magie der Natur. Leandra bekam von diesem "Studium" nichts mit. Außer einem leichten, grünlichen Schimmer, der über den Körper der Aknu flirrte.

"Du....zweifelst", murmelte Chaidra mit einer tonlosen Stimme, ihre Augen hatten sich zwar auf die der Elfe gerichtet, schienen aber durch sie hindurchzusehen.
"Ich....kann dir... einen Ausweg.... bieten. Aus Schutzlosig...keit... und Zweifel. Du musst es.... nur wollen. Öffnet sich dein Geist.... dann öffnet... sich auch ein Pfad ins Licht.... zu deinem Ziel. Dein Wille entscheidet... nicht deine Angst..."

So schnell wie der tranceartige Blick Chaidras gekommen war, ging er wieder und sie schüttelte benommen den Kopf.
"Ich würde.... dir gerne helfen, Leandra. Ich kann dich lehren, wonach du suchst, aber es wird nicht einfach. Es wird vermutlich wehtun und du wirst wieder zweifeln. Aber wenn du es dir wünschst und daran festhältst...kann es gelingen."

Die Eingeborene hob ihre Hand und hielt Leandra die Fläche entgegen. Kein gewöhnlicher Handschlag. Eine Berührung ihrer Hand mit der anderen war offenbar die Begrüßung oder Respektbezeugung in diesem Volk.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 1:02 am

Leandra war immer noch vollkommen in ihren Gedanken versunken, wie nutzlos und rein gar nicht hilfreich sie war, als sie jäh von Chaidra unterbrochen wurde. Irgendetwas an ihrer Stimmlage lies Leandras Gedanken verstummen. Die junge Elfe hörte der Frau zu, bis diese geendet hatte und ihr die Hand anbot. Besser gesagt die Handfläche, anscheinend war hier unter dem Volk Chaidras eine andere Art von Handschlag bekannt.
//Soll ich wirklich einfach einschlagen? Ich will stärker werden aber... will ich wirklich Schmerzen leiden und wieder an mir zweifeln deswegen? Zataru braucht mich... habe ich wirklich die Zeit dazu hier stärker zu werden? Aber was ist, wenn ich ihn wirklich in meinem jetzigen Zustand finden sollte? Er würde mich einfach niederbrennen, wie einen trockenen Ast. Ich könnte nichts bewirken. Könnte nicht hilfreich sein. Mir fehlt es an Kraft und Macht. Wenn Chaidra mir diese geben kann, dann werde ich eben ein wenig länger hier bleiben. Wahrscheinlich werde ich wieder verzweifeln, werde oftmals scheitern, aber ich muss stärker werden, damit ich Zataru retten kann und ihm nicht mehr zur Last falle, sondern mit ihm gemeinsam kämpfen kann! Halte bitte so lange aus... Ich werde stärker so schnell ich kann und dann werde ich dich suchen... Versprochen!//
Nach ihrem inneren Zweikampf sah sie Chaidra tief in die Augen. Was sie auch immer für Beweggründe haben mochte ihr zu helfen. Sie würde durch das Training stärker werden. Würde endlich selbst helfen können. Dazu war ihr nun jedes Mittel recht. Mit entschlossenem Blick legte sie ihre Hand auf die der jungen Wilden.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 1:43 am

Und so zogen die Tage ins Land. Leandra gesundete innerhalb der nächsten beiden Tage, dank der intensiven und fachkundigen Pflege von Chaidra und der Heilkraft, die offenbar von dem Drachenzahn ausgegangen war. Gleich darauf lernte die Elfe die Umgebung und das Dorf selbst kennen. Es war eine kleine Kolonie, versteckt zwischen den verwachsensten und knorrigsten, dichten Bäumen des Nadelwalds selbst. Die Bewohner des Dorfes konnte man sich am einfachsten unter der Bezeichnung "Indianer" vorstellen, denn sie lebten eine ähnliche Tradition und Kultur. Leandra verstand nicht wirklich die zahlreichen Zeichen und Tänze oder Gebete dieser Menschen, doch das musste sie nicht. Niemand stand ihr im Weg; Chaidra schien einen gewissen Einfluss auf das Dorf zu haben, also ließ man sie und die Fremde in Ruhe.

Ihre Mentorin schien allem Anschein nach so etwas wie eine Magierin und Schamanin sowie Jägerin zugleich zu sein. Sie war kräftig, jung, geschickt und weise. Und vor allem geduldig. Die nächsten Tage verbrachten die beiden ungleichen Frauen damit, die Wildnis um das Dorf zu durchstreifen. Kein schweißtreibendes Waffenschwingen. Keine tiefgründigen Reden und Weisheiten. Sie gingen nur im Schatten der Bäume spazieren und unterhielten sich miteinander. Chaidra war sehr gelehrig und verstand ohne große Anstrengungen, wie man Leandras Sprache richtig wiedergab. So war sie bereits nach vier Tagen in der Lage, fast fließend mit der Elfe zu sprechen.
"Deine Wunden sind gut verheilt, Kitz", bestätigte Chaidra lächelnd. Sie hatte Leandra diesen Namen aufgrund ihrer Jugend und dem Willen, zu lernen gegeben.
"Aber eines verstehe ich noch immer nicht. Wenn dieser Zataru und Krptofrig...fragion doch eigentlich ein Monster sind, wieso versuchst du dann, ihm zu helfen? Er würde dich sicher verletzen, vielleicht sogar töten. Das wäre, als würde ich mich in die Höhle eines hungrigen Bären begeben, ohne Waffen und mit starkem Fieber. Es wäre mein Tod..."

Eine leichte Brise wehte über die Baumwipfel hinweg. Eine fast schon paradiesische Stille, die von vereinzelten Tierlauten untermalt statt unterbrochen wurde. Wahrlich ein Ort des Friedens und der Erholung. Welch Ironie, dass nicht weit von hier vor wenigen Tagen ein erbitterter, blutrünstiger Kampf getobt hatte...
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 7:05 pm

Mit jedem Tag, der verging, ging es Leandra besser. Ihre Verletzungen heilten rasch, dank der Kraft des Reiszahns und der stetigen BEhandlung Chaidras. Nach ein paar Tagen konnte die junge Elfe bereits wieder stehen und Schritte machen. Mit jedem weiteren Erwachen kamen neue spannende Dinge auf sie zu. Chaidra zeigte ihr das Dorf, in dem sie die ganze Zeit über gepflegt worden war. Auch Bewohner, die Chaidra sehr ähnlich waren, begegneten ihr, doch niemand starrte sie solange an, dass es unhöflich gewesen wäre oder äußerte sich abfällig ihr Gegenüber. Anscheinen hatte ihre Pflegerin einen gewissen Einfluss in dem Dorf.
Die Pantheraelfe fragte bereits nach kurzer Zeit, wann denn nun ihr Training, um sie stärker zu machen, beginnen würde. Doch Chaidras Antwort darauf war nur ein geduldiges Lächeln und die Worte "Wir trainieren bereits.", gewesen. Leandra verstand nicht wirklich was an Waldspaziergängen so ein großes Training für sie war. Wie konnte sie denn durch soetwas mehr Kraft bekommen? Es ergab einfach keinen Sinn.
Als sie wieder einmal durch den Wald maschierten fragte Chaidra sie etwas, was sie grüblen lies. //Ja warum helfe ich ihm eigentlich? Warum will ich ihm unbedingt helfen? Er ist ein grausames Monster, das einfach nur aus Lust und Laune tötet. - Aber er ist nicht nur grausam. Er ist fürsorglich, wenn auch auf eine sehr eigene, ruppige Art. Sie hatte ihm gesagt sie würde bei ihm bleiben. Seine Freundin sein. Ihm helfen neue Gefühle zu erkunden.//
"Er mag vielleicht wirklich mit einem Bären zu vergleichen sein. Auf der einen Seite kann er blutrünstig sein, kraftvoll und auch grausam. Doch er hat auch eine andere Seite. Er ist hilfsbereit. Freundlich. Er steht für seine freunde ein und lässt niemals jemanden ein schlechtes Wort über sie stehen. Außerdem kann er anders sein. Normalerweise ist er nicht diese riesige, rote, grausame Bestie. Als wir zusammen gereist waren, war er einfach nur ein junger Mann, der menschliche Gefühle neu entdeckte. Ich habe ihm versprochen seine erste freundin zu sein, diejenige zu sein, die ihm auch die schönen Seiten der Welt zeigt. Die Seiten ohne Tod, Abschlachten und grausamen Gräueltaten. Er ist einfach ein wenig überfordert mit seinen Gefühlen, die hin und wieder aus ihm herausbrechen, da er sie nie wirklich kennengelernt hat, aber es stimmt schon. Das Wesen dass du gesehen hast, war sozusagen seine grausame Seite. Seine geborene Gestalt. Er wurde als Drache dazu erzogen zu morden, zu töten. Es gehört zu seinem natürlichen Wesen wie das Quaken bei den Fröschen. Aber in seiner menschlichen gestalt ist er einfach... naja... menschlich. Wie ein junger Bär, der erst lernt zu laufen. Er lernt alles auf eine ganz neue Art und weise kennen. Und dabei will ich ihn unterstützen, koste es was es wolle, deswegen will ich ja auch stärker werden, sodass ich ihm als Drachen gegenübertreten kann und ihn wieder zu einem Menschen werden lassen kann, sodass er wieder die Welt neu kennenlernen kann."
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 7:17 pm

Chaidra hörte geduldig und schwiegend zu, während Leandra ihre Sicht der Dinge zu erklären versuchte. Ihre Worte klangen vernünftig, wenn auch doch schwer nachvollziehbar. Wobei... so unrecht hatte die Fremde wohl doch nicht. Vieles, was auf den ersten Blick grausam und ungelehrsam schien, konnte verändert werden. Zum guten, wohlgemerkt.
"Vielleicht hast du Recht. Aber du kannst nicht leugnen, dass es mehr als nur gefährlich ist, einer Bestie ohne gutmütige Seele Gefühle zu vermitteln. Sicher, auch das Böse hat Gefühle. Aber die sind anders als deine oder meine. Es ist sehr schwer, vielleicht aussichtslos, einem bösen Wesen zu erklären, warum das, was es tut, böse ist. Findest du nicht?", sprach die Aknu-Frau und drückte sachte im Weg liegende Zweige zur Seite, die den Weg auf ihr Ziel versperrten. Eine Lichtung, in dessen Mitte ein Teich war, der seinen Ursprung in dem großen, moosbewachsenen Felsen hatte, auf den die Schamanin kletterte und sich dort niederließ. Platz für eine zweite Person war da nicht, daher bedeutete sie Leandra, am Ufer des Teiches Platz zu nehmen.
"Aber du bist ja nicht nur hier, um mit mir Gespräche über denen Freund und Gefährten zu führen. Wusstest du, dass es eine Kraft gibt, die selbst einem kleinen Tier die Fähigkeit verleiht, sogar große Felsen zu zerquetschen? Das klingt verlockend, nicht wahr? Ich habe Geschichten über Welten gehört, in der Gewalt ein wertvolles und süchtig machendes Werkzeug ist. Diesen Leuten bleibt die innere Macht verwehrt, wie ich sie nenne. Pass auf, ich zeige es dir."

Nach diesen Worten stand sie auf, sprang von ihrem Sitzplatz hinunter und kniete sich vor den Felsen. Sie schloss die Augen, leuchtete kurz in einem sanften Grünton auf und drückte ihre Hand in die nasse Erde. Ein lautes Ausatmen später ertönte ein ächzenders Krachen und der sicher gut zwei Tonnen wiegende Felsen wurde von ihr auf dem Zeigefinger balanciert. Erde und Würmer fielen von der Unterseite des Objekts zu Boden, es knirschte unter den Knien der Aknu, die entspannt einen Blick auf Leandra legte.
"Möchtest du das auch können?", fragte sie wie beiläufig und lächelte.
"Sofern du es nicht einsetzt, um selbstsüchtigen und naja.... schlechten, der Güte der Natur widersprechenden Gründen nutzt, wird es dir nichts nützen. Aber um das Gleichgewicht zu wahren und einem Freund in Not zu helfen, das sehen die Geister der Natur mit Wohlwollen."
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 7:36 pm

Gerade wollte Leandra der Aknu-Frau widersprechen, als diese leichtfüßig auf einem Felsen sprang und ihr bedeutete sich nahe des kleinen Teichs ans ufer zu setzen. Interessiert hörte sie Chaidra zu. //Anscheinend geht nun erst wirklich das Training los...//, dachte sie gerade, als ihr die Kinnlade herunterfiel. Chaidra war leichtfüßig von dem Stein gesprungen und hatte sich vor den Felsen gesetzt. Plötzlich glühte sie leicht grünlich und hob den felsen hoch als wäre er so leicht wie eine Feder.
Die junge Elfe staunte nicht schlecht. Niemals hätte sie der Frau zugetraut, dass sie solch eine Macht besaß. Sie schien zwar geheimnisvoll, aber wer rechnete schon mit einem geheimnis, dass einen Felsen wie Blätter umherwerfen lies. Die Stimme chaidras brachte sie wieder zur besinnung. Immer noch vor Ehrfurcht staunend nickte Leandra nur. //Ja.. mit solch einer Kraft kann ich Zataru gegenübertreten und seinen Drachen wieder zurücktreiben//
"J...a...", ein kurzes Räuspern. "Ja. Ich, ich würde gerne lernen, wie ich auch so stark werden kann, damit ich ihm helfen kann. Und... ich will nicht seiner drachischen Gestalt Gefühle zeigen. Dieses Gefäß ist bereis überfüllt mich Hass und Grausamkeit, aber sein menschliches Ich ist noch neu, er kann sich ändern. Ich habe es schon oft selbst gesehen. Und damit ich ihm wirklich helfen kann muss ich stärker werden. Also ja. Ich bitte darum, dass du mich lehrst auch solche Kräfte nutzen zu können, wie du."
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 9:28 pm

Chaidra nickte und gemeinsam versanken die beiden Frauen in tagelangen Lehrstunden. Es war alles andere als leicht für die junge Elfe, die Natur der Natur selbst zu verstehen. Die Aknu erklärte ihr, dass alles, was sie umgab, in einem dichten, unsichtbaren Netz verbunden war. Jeder Schritt, jede Bewegung, ja sogar jeder Atemzug flechtete sich in dieses Netz ein und wurde Teil zu einem großen Bund, den man schließlich Natur nannte. Um diese Kraft zu nutzen, musste man ihre wahre Gestalt verstehen. Im Grunde war alles ein und dasselbe, aber es wirklich zu begreifen und zu verinnerlichen, das stellte die größte Schwierigkeit dar.

Es sollten Prüfungen werden, die sowohl Leandras Geist und ihren Körper auf eine harte Probe stellten. Und dies sollte irgendwann direkt zu Zataru führen, der irgendwo in diesem Land sein Unwesen trieb. Eines Tages, seit dem Gespräch am Teich waren nun zwei Wochen vergangen, öffnete Leandra ihre Augen und fand sich buchstäblich auf der Spitze des Eisbergs wieder. Eben noch in ihrem warmen Bett in Chaidras Hütte, erwachte sie irgendwo tief im Gebirge, nur mit ihrem Untergewand und ihrer Decke begkleidet. Auf einem Vorsprung über ihr hockte Chaidra. Verstörenderweise vollkommen entkleidet.
"Guten Morgen, Schülerin", sprach ihre Mentorin mit lauter Stimme gegen den beißenden Wind unterm wolkenlosen Himmel.
"Du hast viel gelernt in den letzten Wochen. Erinnere dich an die Lektion über Temperaturen und physische Empfindungen. Die dummen Rohlinge ignorieren Schmerzen und Umstände wie Kälte und Hitze. Du hast von mir gelernt, diese Veränderungen anzunehmen und zu akzeptieren. Höre auf deine innere Kraft und versuche, die Kälte nicht abzuwehren, sondern sie bis in dein Innerstes einzulassen. Wenn es funktioniert, wird dir wärmer sein als vor dem Feuer in meiner Hütte."

Splitternackt wie die Eingeborene war, richtete sie sich auf und breitete tief einatmend ihre Arme aus. Schnee und Eis umspielten ihre Konturen und Rundungen, doch das alles schien sie nicht zu stören. Die Aura der Naturmagie ging von ihr aus und ihre warme, glänzende Haut weigerte sich ohne Schwierigkeiten, den leichenblassen und gefrorenen Farbton anzunehmen, den man bei einem normalen Menschen erwarten würde.
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BeitragThema: Re: Steinwald   Steinwald - Seite 3 EmptyDo Nov 29, 2012 9:48 pm

Das Training war wirklich so schwer und anstrengend das Leandra öfters mit sich zweifelte und nicht mehr weitermachen wollte. Sie wollte alles hinwerfen. Doch dann wurde ihr wieder klar, dass dieses Training ihre einzige Chance war, gegen Kryptofragion zu bestehen. So trainierte sie weiter, versuchte das zu verstehen, was Chaidra bereits einverleibt hatte. Die Natur selbst zu verstehen. Sie nicht einfach nur zu sehen, sondern sie zu fühlen, sich von der Macht, die um sie herum war, zu stärken. Nach und nach lernte sie, was die Indianerin meinte. Immer besser funktionierten ein paar Dinge.
Leandra hatte ganz ruhig und friedlich geschlafen, als sie merkte, dass sie wach wurde. Aus einem ganz bestimmten Grund. Es wurde kalt. Eisig kalt. Sie riss die Augen auf und ihre Füße fanden... Schnee. Erschrocken sah sie sich um. Sie war nicht mehr in der warmen kleinen hütte, in der sie angefangen hatte sich wie daheim zu fühlen. Sie war auf der Spitze eines windumtobten Eisbergs. Ein kurzes Kreischen kam über die Lippen der Elfe. Doch als sie Chaidras Stimme hörte, beruhigte sie sich wieder ein wenig. Doch dass, ihre Meisterin nun splitternackt hier herumstand, machte die sache nicht wirklich vertrauenserweckender.
Sie hörte zu, was sie tun sollte und versuchte es auch sogleich. Langsam und zögernd lies sie ihre Decke fallen. Sogleich entlockte ihr der schneidende Wind auch noch das letzte bisschen an Restwärme. //Konzentrier dich... Du kannst das...//, munterte sie sich selbst auf.
sie fühlte die Kälte um sich herum. Spürte aber auch, dass sie diese Kälte irgendwie annehmen konnte. Ein ruhiges, dennoch zittriges Ein- und Ausatmen später konzentrierte sie sich darauf, dass die Kälte durch sie hindruchströmen konnte. Doch dass diese Kälte nicht negativ auf sie einwirken sollte. Es war ein kaum merkliches Gefühl am Anfang. Erst kam es ihr nur so vor, als würde der Wind ein wenig an Kraft verlieren, doch nach und nach nahm auch die Kälte ab, bis sie soweit erträglich war, dass Leandra die Augen wieder öffnen konnte und zu ihrer Lehrmeisterin aufsah.
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