Das Karijama-Anwesen

"Kannst schauen, ist alles in Ordnung", antwortete Shio und band sich soeben das zweite Handtuch um den Oberkörper fest. Sie hatte es geschafft, relativ geschickt Knoten in die Handtücher zu machen, sodass es jetzt aussah wie ein steinzeitlicher Bikini. Nur eben das Hirschfell fehlte. Jedenfalls ließ sie sich sofort ins Wasser gleiten und kurz unterdrückte sie ein Aufquietschen, da es sich doch etwas seltsam anfühlte, wenn der Stoff am Körper plötzlich klitschnass wurde.
"K-kommst du? Es ist herrrrrrrrlllich herrlich!", fiepte sie und drückte sich in eine Ecke des Beckens. Erst jetzt bemerkte sie, dass das Wasser leicht an ihrem Körper knisterte, als ob winzige Elektrostöße ihre Haut bearbeiteten. Sie seufzte, denn sie wusste, dass ihre Mutter daran schuld war. Es fühlte sich lediglich an wie eine wohltuende Massage, da jeder einzelne Nerv berührt wurde und sie öffnete sich regelrecht. Ketsumo konnte es nun ja nicht mehr sehen, daher entspannte sie sich zusätzlich. Und wie sie sich öffnete.
"Uuuuh... das tut gut... das Wasser ist wirklich toll, komm rein! Aber langsam, sonst erschrickst du noch, wenn du das Wasser spürst... meine Mama ist wirklich genial...."

Langsam drehte sich Ketsumo um und sah nun Shio wieder in ihrem Badeoutfit. Zwar schlug sein Herz wieder höher, aber diesmal senkte er etwas schneller den Blick um sich danach auch entspannen zu können. Schnell kam er ins wasser und es fühlte sich so an, als würden gerade leichte blitze über seinen Körper zischen, doch das taten sie nicht. Er versuchte es vorsichtig und ein paar kleine Blitze sprangen von seinen Armen auf das wasser über und sprangen wild herum. "Mhm. Also es fühlt sich gut an... sehr gut sogar..." Er lies sich nun auch ins Wasser gleiten, hielt aber respektvollen und anständigen Abstand zu Shio, ehe er sich ganz ins Wasser gleiten lies. "Kann deine Mutter auch Wunden nähen? Bei mir sind nämlich zwei Nähte aufgegangen außerdem denke ich sollten sie, nach diesem Bad auch ausgewecheselt werden." Er sah sie grinsend an. Er wollte nicht mehr sagen, wieso auch. "Mhm vielleicht sollte ich mich auch mal wieder rassieren, oder war der kurze stoppelbart nicht kratzig?" fragte er in ihre Richtung und grinste dabei breit. Ja er sah sie nun als freundin an, spätestens nach dem Kuss, war er ihr nun mehr schuldig, als dass er es jemals abbezahlen konnte. Sein Blick wurde ernster und sein Lächeln verschwand schlagartig. "Nun hast du mir schon 3 mal das leben gerettet, langsam weis ich wirklich nicht mehr, was ich tun kann um es dir jemals wieder gut zu machen, was du für mich getan hast. Für mich... geopfert hast.." sagte er und sein Blick glitt auf ihre Lippen, was sofort ein leichtes Kribbeln in den seinen verursachte. es war sein erster zärtlicher Kuss gewesen. Tarmina war alles andere als zärtlich gewesen, er konnte froh sein, dass er überhaupt noch gefühl in den Lippen hatte, nachdem was sie mit ihm anegstellt hatte. Doch da er nun gespürt hatte, wie sanft Küsse sein konnten, wusste er, dass auch anderes viel zärtlicher sein konnte und er wusste, dass Shio diese Zärtlichkeit besaß. //Oh man, der Kerl, der sie einmal sein nennen darf, ist bestimmt der glücklichste Mann der welt...//

"Wieso geopfert?", fragte Shio schüchtern und sah ihn mit geröteten Wangen an.
"Es wäre verschwendet gewesen, wenn er nur dem Zweck dienen würde.... aber das hat er nicht..."
Sie schluckte; nun musste sie wirklich aufpassen, was sie sagte, sonst verstand er es falsch und würde sich eventuell unnötige Hoffnungen machen.
"Ich.... ich mag dich, Ketsumo... du bist so anders, als die anderen, die ich kennengelernt habe. Aber... nunja, du... ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, wir kennen uns seit jetzt bald vier Tagen und schon bist du etwas ganz Besonderes in meinem Leben, was ich gar nicht mehr wegdenken möchte! Als ob sich irgendeine Leere in mir gefüllt hätte! Vielleicht war der Kuss nicht aus Liebe aber... immerhin... er war aus der Zuneigung, die ich für einen ganz besonderen Freund wie dich empfinde... und ich kann dir nicht versprechen, dass ich mich daran gewöhnen werde, vorerst soll es bitte dabei bleiben... aber man kann ja nie wissen... wir werden ja sehen, was noch so passiert, nicht wahr?", raunte sie hinterher, ohne es wirklich zu wollen. Auf der einen Seite wollte sie dieses Ereignis des Kusses trotz des schönen Gefühls nicht wiederholt haben. Und doch ließ sie mit diesen Worten eine kleine Hintertür offen, in der die Möglichkeit lag, dass es noch einmal passieren könnte.

Erstaunt darüber, dass sie ihm anscheinend die Chance dazu gab, noch einmal in den Genuss eines Kusses von ihr zu kommen lauschte er ihren Worten zu ende und antwortete dann selbst mit geröteten wangen. "Es freut mich, dass ich dich nun als Freundin sehen darf. Genug habe ich dir zu verdanken und ich denke, da ist eine freundschaft, der erste schritt dazu, dass ich meine Schuld abbezahlen kann. Ich... um ehrlich zu sein.... ich mag dich auch.... nicht so wie jemanden mit dem ich mein leben verbringen möchte..." //jedenfalls noch nicht// "... doch ich denke es ist eine Zuneigung wie bei guten freunden. Und das mit dem anders sein als die anderen, nehme ich als Kompliment was ich gerne zurückgebe. Du bist seit langem die Einzige die mich anscheinend wieder als der sieht, der ich wirklich bin und nicht als der berühmte Verbrecher und Schläger der sowieso am Ende nur von allen eins aufs Maul bekommt. Naja es tut ziemlich weh wenn man denkt, man hat jemanden gefunden, dem man vertrauen kann und dieser jemand hintergeht dann einen oder schlägt ihn zusammen oder soetwas... zwar denke ich dass du mich windelweich prügeln könntest, genau wie den Wolf oder den Sandwurm, aber ich glaube, dass ich bei dir anders dran bin als bei all den anderen. Dass ich wenigstens bei dir als Mensch gesehen werde und nicht einfach nur als Opfer, welches man verletzen kann, damit man seinen Spaß daran hat, wenn es sich am Boden krümmt und um Mitleid winselt...."
Er sah gedankenverloren in das wasser vor sich. Die verschiedensten Erinnerungen seinr Vergangenheit erschienen gerade wieder auf der Wasseroberfläche. Doch das was er gesagt hatte, hatte er ernst gemeint, bei ihr spürte er es irgendwie, dass sie anders war, als all die anderen, und diesmal würde er sich nicht wieder täuschen lassen von seinen Gefühlen, denn diesmal waren sie anders als damals bei Tarmina. Diesmal waren es aufrichtige freundschaftliche Zuneigung und ein blindes Vertrauen ihr gegenüber.

Shio seufzte erleichtert, denn Ketsumo sprach genau das aus, was sie die ganze Zeit über überlegt hatte auszudrücken. Ewig hatte sie sich den Schädel zermartert, wie sie ihn davon abbringen könnte zu glauben, sie sei in ihn verliebt. Nein, dafür war in der Vergangenheit viel zu viel geschehen und sie war sich viel zu unsicher, was danach kommen würde. Doch die Hintertür blieb offen; wenn auch nur einen Spalt.
"D-du musst nichts abbezahlen", begann sie plötzlich und sah ihn direkt an, "du bist jetzt mein Freund...also nicht in dem Sinn! Aber... ein Freund....sogar ein sehr guter Freund und... Freunde schulden sich nichts. Sie sind dafür da um gemeinsam Fehler und andere Missgeschicke auszubaden. Und Freunde sind dazu da, dem anderen zu verzeihen, falls er etwas falsch macht...und....und... Freunde sind sich einfach nichts schuldig, verstehst du? Du schuldest mir nichts, aber du würdest mir etwas schulden, wenn du einfach... gehen würdest oder so etwas... Denn dann hättest du mich verletzt, ohne dass es im Rahmen unserer Freundschaft geschah und dafür würde ich dann eine Entschuldigung wollen...etwas, womit du diese Schuld abbezahlen müsstest..."
Sie lächelte zaghaft.
"Aber das musst du nicht, da ich weiß, dass du das nie tun würdest. Wäre ich mir nicht sicher, dann wärst du jetzt nicht hier... mit mir.. ähm, und den Handtüchern allein..."
Glöckchen verstand das als Zeichen, dass es Zeit war, zu gehen und mit hoch erhobenem Klobürstenschwanz trottete er davon.
"Du musst mir nur versprechen, mich nie wieder allein zu lassen, wenn es in deiner Macht steht... also... mich nie im Stich zu lassen, meine ich... dann kann ich mich daran gewöhnen, verliere bestimmte Ängste, die ich in Verbindung mit Männern hege... und dann... sehen wir weiter..."

Ketsumo hörte ihr zu und verstand was sie sagte. Als sie fertig war nickte er. "Gut. Ich denke dann sind wir also hiermit als Freunde quitt , aber was dass dich nicht verlassen angeht. Nunja ich denke, solange ich hier unter diesem Dach wohnen darf, werde ich sicherlich nicht derjenige sein, der dich verlässt, doch wenn dein Großvater dann eine Bleibe für mich gefunden hat, werde ich wohl oder übel gehen müssen, denn ich kann euch nicht dauerhaft auf der Tasche liegen, ich werde selbst sehen müssen wo ich bleibe und auf eigenen beinen stehen. Nicht, dass ich es hier nicht schön finde...." er sah sie lange an " ganz und gar nicht... aber ich denke es ist doch besser, wenn cih irgendwann wieder gehe, sonst wirst du meiner noch irgendwann überdrüssig. Aber ich denke die Angst vor Männern habe ich eher weniger kennengelernt, anscheinend bin ich doch nicht Mann genug, als dass du vor mir Angst hast. Aber sie dass nun bitte nicht als Aufforderung mich zu schminken oder mit mir shoppen zu gehen." sagte er und fing dann an zu lachen.
Anscheinend schaffte er es nur in ihrer Gegenwart sich so frei und unbeschwert unterhalten zu können, ja er konnte sogar wieder lachen und grinste fast dauerhaft. //Das alles nur dank ihr// dachte er und sah sie dankbar an. Am liebsten hätte er sie jetzt umarmt, doch er wusste, dass diese Geste, der puren Dankbarkeit von vielerlei seiten falsch aufgefasst werden konnte und lies es einfach so.

Shio hörte was er sagte und lachte kurz auf; der Gedanke, ihn zu schminken und mit ihm Shoppen zu gehen hatte etwas Lustiges und den Drang an sich, es doch einmal zu probieren. Doch da würde selbst er sich wehren, was auf der anderen Seite irgendwie lustig ausgehen konnte. Das wollte sie wirklich sehen, wie er absolut die Schnauze voll von ihr hatte.
"Hihi, du wärst sicher eine hübsche Frau", grinste sie und zwinkerte ihn an.
"Aber...so bist du mir lieber", ergänzte sie und umarmte ihn. Es war eine normale Umarmung, doch sie spürte, dass das die innigste Geste von Freunden war, die in Ordnung ging. Zumindest von ihrem Standpunkt aus. Kurze Zeit später ließ sie von ihm ab und lächelte ihn an. Es war dieses ganz spezielle Lächeln, was Steine zum erweichen und Eis zum Schmelzen bringen konnte.
"Ich weiß nicht mehr was ich sagen soll... und das, gerade deshalb, weil du schon alles gesagt hast, was es zu sagen gilt... als hättest du in meine Seele geschaut und das ausgesprochen, was ich mir gedacht habe... und ich freue mich, dass ich endlich so jemanden gefunden habe... nein, dich lasse ich ganz sicher nicht mehr aus meinen Fängen.. äääähm, inneren Freundeskreis, meine ich."
Es folgte wieder dieses Zwinkern und sie gähnte etwas übertrieben. Aber nur etwas, denn tatsächlich verspürte sie eine gewisse Müdigkeit.
"Ich finde, wir sollten schlafengehen... Glöckchen scheint dich ja zu dulden, also wirst du sicher auf der Couch schlafen dürfen. Wenn du dann deine Strafe von Opa abgesessen hast, dann...", sie schmunzelte und fuhr fort: "Dann darfst du vielleicht einmal in meinem Bett schlafen... Wäre gemütlicher und entspannender für deinen Rücken, kann ja sein, dass ich eine Nacht oder so nicht da bin? Oder vielleicht auch mal am Boden schlafen will? Oder... naja, das sehen wir dann, wenn es soweit ist..."

Empört darüber, dass sie sich tatsächlich Gedanken darüber gemacht hatte, wie er als frau aussah pustete er die Backen auf, was ihm aber nicht allzuviel half, da kurze zeit später sie wieder ganz nah bei ihm war. Er schloss seine arme wieder um sie und seine Augen fielen wie von selbst zu. Als er aber merkte, dass sie sich von ihm lösen wollte, lies er es, zwar widerwillig, aber dennoch reibungslos und schnell geschehen.
Ein breites grinsen kam wieder auf seine Züge. "Ja du hast richtige krallen. Ich wette dir entkommt so schnell nichts..." damit fing er wieder an zu lachen, stockte doch dann mit hochrotem Kopf. "ich...was? ich kann doch nciht mit dir... ich meine in einem.... bett?!" doch sie redete weiter und nun merkte er, dass er komplett falsch gedacht hatte. "S...sicher... so geht es natürlich....auch" verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. //Was bin ich für ein trotterl, als ob sie mit mir in einem Bett schlafen würde!!!// "Ich denke auch, dass wir nun lieber schlafen gehen sollten. Ähm.... ähm... nunja... soll ich vielleicht ein Röckchen von dir anziehen oder habt ihr noch andere sahen für mich, denn sonst, naja sagen wir es so... so früh wollte ich eigentlich nicht von dir zur Frau werden und geschminkt mit dir herumlaufen." damit grinste er breit und stand auf. "Na los, ab ins bettchen, ich brauche schließlich meinen Schönheitsschlaf und ich denke, dass du deinen sicherlich nicht missen willst, wer weis wie du ohne ihn aussiehst..." er grinste breit und reichte ihr seine Hand um ihr aufzuhelfen, ehe er wieder zu den Handtüchern ging und sich ein trockenes nahm und begann sich erst einmal den Kopf zu trocknen. jedenfalls versuchte er es, doch als er merkte, dass es immer wieder ein ziehen, welches fast schon schmerzhaft war, mit sich brachte fragte er leise: "Ähm shio? Wärst du so nett meine haare für mich abzutrocknen ich kann das nicht so richtig.... tut zu weh.... nciht dass du jetzt denkst dass ich nichts aushalte und so... aber naja ich müsste da denke cih zuviele Muskeln bewegen und das zieht dann doch ziemlich."

"Geht klar", stimmte sie nickend zu und ließ sich von ihm aus dem Wasser helfen. Einen kurzen Moment lang überlegte sie, wieso sie nicht ihre Windmagie benutzen sollte; doch sie kam zu dem Schluss, dass es angenehmer würde, wenn sich Frauenhände darum kümmerten. Also schnappte sie sich ein frisches Handtuch, stellte sich hinter ihn und begann, seine Haare trocken zu rubbeln. Der Gedanke schlich in ihrem Geist umher, wieso ER seine Magie nicht benutzte. Vielleicht war er zu müde oder er konnte das Gefühl einfach nicht vermissen, von ihr gepflegt zu werden. Seufzend tat sie ihm den Gefallen und schob es auf das typische Wesen der Männer, die bei hübschen Frauen einfach nicht mehr wussten, wo ihre - Shios Ansicht nach - zumeist lerne Birne noch mehr verdreht wurde.
"Meine Mutter ist von Beruf übrigens Krankenschwester", erzählte sie plötzlich.
"Und eine ihrer Leidenschaft ist es, Pflanzen zu züchten. Eine Multi-krankenschwester für alles, was lebt, sozusagen. Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber sie war es, die ein Pulver benutzt hat, um dich zu retten. Es hat das Gift jedoch nicht ganz ausgelöscht, sondern nur für einige Zeit blockiert. Ich nehme an, sie wird sich morgen darum kümmert, da es ein ziehmlich seltenes Gift ist. Nimm es mir jetzt bitte nicht übel, aber es ist fast schon zu selten um damit überhaupt einen ... normalen Menschen umzubringen. Wieso also so ein kräftiges Gift für dich, wenn sie jedes beliebige und schmerzhaftere hätte nehmen können?"

Er hörte ihr zu und war dabei ganz stilll, wie eine Steinstatue. "Es ... naja ich danke deiner Mutter für alles was sie bis jetzt schon für mich getan hat. Aber...ich denke ich kann es dir nun verraten, schließlich sind wir Freunde und e ist nichts, was allzu schrecklich ist, für außenstehende." Sein Blick wurde leer und er ballte seine Hände zu Fäusten. "Bevor ich meine Bande verlassen hatte, da traf ich eines Abends sie. Tarmina. Sie war die schönste Frau, die ich mir jema ls hätte vorstellen können. Und sie schien sich auch für mich zu interessieren. Es kam, wie es kommen musste. Ich entwickelte bereits nach kurzer Zeit starke Gefühle für sie und ca 1 Woche bevor ich meine Gang verlies, gestand ich ihr meine Liebe. Es war der glücklichste Moment in meinem Leben, als sie mir als antwort einen Kussschenkte. Doch mit diesem ersten Kuss, den sie mir nahm, besiegelte sie meinen Untergang. Sie war nicht nett und freundlich, wie sie sich meist gegen hatte. Es war grauenvoll. Ich war einfach nur eine Marionette in ihren Händen. Anfangs war es für mich von der Liebe verblendeten Idioten nicht zu sehen aber sie nutzte mich aus, wo es nur ging, lies sich sachen von mir kaufen, wohnte bei mir, lies mich mit Leuten schlägern, die sie nicht wirklich leiden konnte. Dann wurde es immer schlimmer. Als ich bemerkte, was sie da mit mir tat, wollte ich mich dagegen wehren, aber es war bereits zu spät. Sie hatte mich gefangen, auch wenn ich ihr körperlich entkommen konnte. Meine Gang war egegn mich, denn sie hatte bereits alle auf ihre Seite gezogen, ich weis nicht mal, ob sie nicht wirklich mit allen von ihnen schon geschlafen hatte. In diesem Moment brach alles für mich zusammen. Ich verlies meine bande und sie fand mich immer wieder, zerstörte mein Leben wo es ihr nur möglich war, hetzte Leute gegen mich auf, ewlche gar nichts von mir wollten, oder mich meistens überhaupt nicht kannten. Es war einfach grauenhaft, aber ich konnte nichts dagegen tun. Und ich denke, dass sie dieses Gift genommen hat, damit ich wieder zu ihr zurückkomme und um das Hilfsmittel flehe, dass ich dann wieder zu ihr zurückkomme und wieder derjenige Sklave werde, den sie braucht."
Er hatte nun nur noch einen leeren Blick drauf und sah auf den Steinboden vor sich. Er war total entspannt, aber er sah aus, wie ein geprügelter Hund. "naja das ist usere Geschichte und ich denke aus dieser vergangenheit möchte sie nun wieder ihre gegenwart machen nur diesmal ohne, dass ich wieder abhaue, sondern auf ewig bei ihr bbleibe un ihr dienen muss. Ihr Beiden seit für mich wie ein Engel und ein Dämon. Nur dass ich mich für die falsche Seite entschieden habe und dadurch auch meine Liebe für einen Dämon aufgeopfert habe."

Aufmerksam und gründlich lauschte sie ihren Worten und die Abneigung, die sie ohnehin schon für diese Schlampe empfand, wurde zu abgrundtiefem Hass. Ein plötzlich aufkommender Wind umschmeichelte die Körper der Beiden, doch es war keine sanfte Brise. Ein magischer, wütender Wind zerrte an ihren Handtüchern, kurz drohten sie sogar, abzufallen, doch das wäre ihr in diesem Moment egal gewesen.
"Das.... das ist ungerecht", knurrte sie und der Wind konnte nun als türkiser Schimmer in Form von seidenen Bändern, die um sie herumwirbelten gesehen werden. Sie waren sozusagen im Auge des Sturms.
"Diese Hure... behandelt dich so wie ich behandelt wurde!"
Der Wind zischte nach allen Himmelsrichtungen davon, schlug in die Wände ein, riss Felsen aus der Decke, welche überall zu Boden regneten; einer von ihnen fiel sogar in ihre Richtung, doch nur ein Gedanke von Shio reichte aus, dass sich die Winde auf den Brocken stürzten und ihn zu Gesteinsstaub zerrieben.
"Wir werden einen Weg finden, dieses Drecksweib zur Strecke zu bringen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue", schwor sie mit Grabesstimme und Glöckchen, der gerade von seinem nächtlichen Streifzug durch das Haus zurückkehren wollte, machte auf dem Absatz kehrt und verzog sich wieder.
"Niemals werde ich das zulassen, dass man einen Menschen wieder so behandelt. Wir werden dieses Gift besiegen und die Schlampe mit den Resten von dem Zeug füttern, das wir aus dir rausholen, ehe wir sie in einen Abgrund werfen. Einen tiefen Abgrund, dessen Spitzen am Boden ich eigenhändig anschärfen werde. Wenn es von ihren zerfleischten Überresten irgendetwas überhaupt den Boden erreicht!"
Die Winde beruhigten sich schlagartig und erschöpft lehnte sie ihre Stirn gegen seinen Hinterkopf.
"Hm.... zu viel Aufregung....moment...es geht gleich wieder...."

Überrascht über den plötzlich aufkommenden Wind wollte er seine Magie dagegen ansetzen, doch zwei Sachen sprachen dagegen. Zum einen er war viel zu schwach, als dass er es hätte schaffen können zum anderen, da er merkte, dass die Magie von Shio kam und ihm nicht wirklich feindselig gesinnt war. er hörte ihr zu, doch empfand nicht das selbe wie die junge Frau, welche nun ihren Kopf gegen den seinen lehnte.
Ketsumo griff nach hinten und ergriff ihre Hände. "nein shio... ich will nicht, dass du dich mit ihr anlegst. Sie wird uns beiden nur Schmerzen bereiten und das will ich icht. Was geschehen ist, ist geschehen, das kann keiner von uns ändern und ich möchte auch nicht, dass du dich in Gefahr begibst nur wegen etwas, für dass nur ich etwas kann und was nur mich etwas angeht."
Sanft drückte er ihre Hände. "Lass es einfach gut sein... du hast schon genug für mich getan, lass es einfach dabei bleiben.... es ist mein Dämon den ich besiegen muss und auch wenn Engel und Dämonen sich immer bekämpfen, so möchte ich nicht, dass sich meine Ex-Freudin mit die Shio, meiner ersten wirklichen Freundin, streitet und am Ende einer von euch draufgeht oder noch schlimmeres erleidet, und glaub mir, falls du unterlegen solltest, würde ich leiden, weil ich weis, was sie mit dir tun würde. Und das würde ich nicht allzu lange aushalten, das kannst du mir glauben, ich würde es nicht aushalten zu wissen, dass du wegen mir Schmerzen erleiden musst, bitte versteh das."

Shio verstand Ketsumo nur zu gut, wie er sich fühlte. Doch sie verstand auch, dass er absolut Recht hatte, mit dem was er sagte. Diese Frau war gefährlich und zu allem fähig, das hatte sie bewiesen. Sicher, Shio traute sich zu, gegen sie anzutreten und hatte auch keine Angst davor, doch wenn das Gift nur einer ihrer kleineren Tricks war, bestand keine große Hoffnung auf einen Sieg. Doch es machte sie einfach rasend. Menschen, die andere mithilfe ihrer Gefühle ausnutzten. Jemand, der nicht imstande war, zu bemerken oder sich aus dieser für ihn vielleicht sanften, aber unbarmherzigen Umklammerung zu befreien war eine Qual, die jeden körperlichen Schmerz der Welt überbot. Um ein Vielfaches überbot. Shio drückte die Hände, die die ihren ergriffen hatten. Hilflos fühlte sie sich, mehr nicht. Sie wollte helfen, wollte Ketsumo wieder befreien, auch wenn sie sich fast sicher war, dass er diese Drecksschlampe nicht mehr liebte. Mit diesem Gift also wollte sie ihn zwingen, zurückzukehren und wieder den Schoßhund zu spielen? In diesem Punkt würde sie diesem egozentrischen Miststück einen Strich durch die Rechnung machen. Diesen Gedanken sprach sie auch laut aus.
"Gut... ich kann sie vielleicht nicht beseitigen, aber immerhin können wir verhindern, dass sie dich durch das Gift erpresst, dich zu ihr zu holen. Meine Mutter, mein Opa und ich werden dafür sorgen, dass das Gift verschwindet und du wieder in Freiheit leben kannst. Was das mit dem "Auf der Tasche liegen" angeht, da mach dir keine Sorgen. Du suchst dir einfach eine Arbeit oder mein Großvater brummt dir etwas auf, wofür du statt Lohn hier leben darfst, dann ist es doch ausgeglichen. Wobei ich glaube, dass niemand hier auch nur einen Pfennig von dir verlangt. Dafür haben wir alle dich schon viel zu gern... sogar Glöckchen", grinste sie nun doch wieder schwach und löste sich wieder von ihm. Dann stand sie auf und stellte sich vor ihn.
"Wir schaffen das schon, versprochen. Du machst dir deine Regeln und du bestimmst, wem du dein Leben anvertraust und wer es in die Hand nimmt! Nämlich nur du selbst!", rief sie mit der Überzeugungskraft einer legendären Cheerleaderin, die ihr Team dazu anstachelte, doch noch die entscheidenden Tore zu machen.

Er lächelte nun und das Leben kehrte wieder in seinen Blick ein. Langsam zog er seine Hände wieder nach vorne zu sich um sie nicht irgendwie dazu zu zwinen sie noch einmal zu nehmen. "Naja, dir kann ich es anvertrauen und werde es sicherlich noch so einige Male tun, denn oft genug hast du bewiesen, dass du damit umzugehen weist und es auch schätzen kannst wie ein Leben und nicht einfach nur wie eine Sache. Ich werde gerne hier arbeiten, dass habe ich, denke ich auch schin mitspülen bewiesen. Ich habe gesagt, solange ich hier wohne und esse, werde ich arbeiten und alle arbeiten erledigen, die man mir aufträgt. Aber ich denke, wir sollten nun wirklich schlafen gehen, aber das mit den Klamotten." er sah zu ihr hoch und grinste breit. "Ich werde wirklich keinen Rock anziehen, auch wenn es als abbezahlung gelten sollte, ein wenig Männlichkeit besitze sogar ich, auch wenn es wirklich nicht allzuviel ist." damit grinste er leicht verlegen und hob nun das handtuch etwas von seinem Kopf um sie besser ansehen zu können.

Shio freute sich, dass er ihr Dinge anvertraute, die er nicht jedem mitteilte. Das war für sie ein untrügliches Zeichen, dass er in keinster Weise so war wie die Mistkerle, mit denen sie sich zuvor eingelassen hatte. Also kicherte sie und ging geradewegs an ihm vorbei. Auf selber Höhe biss sie sich kurz auf die Unterlippe und sagte mit einem ganz bestimmten Unterton in der Stimme: "Also dass es nicht allzuviel ist... den Eindruck hatte ich nicht...hihi..."
Anschließend murmelte sie noch ein mit hochrotem Kopf geflüstertes "Gute Nacht, du weißt ja, wo das Wohnzimmer ist" und entschwand eiligst durch den Korridor die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Dort angekommen, schlug sie die Tür zu und lehnte sich schwer atmend dagegen. Wieso hatte sie das gesagt?! Nur, weil er anders war, hieß das ja nicht gleich, dass sie alles anstellen musste, um ihn bei sich zu behalten!

Sie gab sich eine Ohrfeige.
"R-reiß dich zusammen! Diese paranoiden Gedanken machen dir noch alles kaputt! Gut, ich mag ihn!.... Nein, na schön ich mag ihn sehr!", haderte sie mit sich selbst und biss sich auf die Unterlippe; das machte sie mittlerweile bekanntlich immer, wenn sie nervös war.
"E-eins nach dem anderen....das war doch nur ein kleines...Kompliment... nur ein kleines....oder eher....", sie erinnerte sich an die Szene, wo sie auf seinem Schoß gesessen hatte und unterdrückte einen Anfall, durch den sie alles im Zimmer gebissen hätte, was bei Drei nicht aus dem Weg war, "großes...Kompliment???"
Sie stürzte sich in ihr Bett und ließ ein Quietschen in ihr Kissen, was trotzdem noch Glöckchen von der Decke schmiss, was dieser mit einem ungnädigen Fauchen quitierte und schnurstracks durch die Klappe in der Zimmertür verschwand. Es dauerte diesen Abend lange, bis Shio sich beruhigt hatte und eingeschlafen war. Doch sie war nicht traurig oder schockiert... sie war nur überrascht, da sie solche Gefühle und Handlungen nicht gewohnt war.

Er wurde sofort knallrot, als sie das Kompliment zu seiner Männlichkeit gab. "ich..äh.. danke und...äh ja.. gute nacht...schlaf gut...." damit war sie auch schon aus dem zimmer verschwunden und er hörte nur gedämpft noch ihre stimme, welche ihm leicht hysterisch vorkam. "naja aber klamotten wären doch noch ganz nett gewesen.." sagte er mit einem breiten grinsen, als er hörte wie sich Shio mit schnellen schritten enternte.
Schwer seufzend nahm er sich nun wieder seine Klamotten und wickelte sich nun einfach ein frisches handtuch um die Hüften. Damit ging er nach oben und ging aus der hustür hinaus. draußen war bereits die nacht hereingebrochen. Aus einer tasche von seiner hose holte er nun seine, zwar nasse, aber immer noch brauchbare Flöte hervor. Er setzte sich auf den Holzweg, welcher sich um das ganze Gebäude zu ziehen schien, nachdem er ein par schritte gegengen war und nun aussicht auf die klare nacht hatte. Der Mond schien vom Himmel und tauchte alles in ein silbrig glänzendes Licht. "So schön und doch wahr, ich kann es kaum fassen... Das alles nur dank Shio und einem Zufall.... Das schicksal scheint es wieder ausgleichen zu wollen..."
Damit begann er eine ruhige mystische melodie zu spielen. Seine Klamotten hatte er sauber auf den boden gelegt, sodas sie niemandem im weg waren und über nach trocknen konnten.

(https://www.youtube.com/watch?v=PIe9f1jl_2c&feature=related)

Ketsumos Flötenspiel hallte über das Anwesen bis hin in die stillen Berge hinaus. Und es wurde gehört.
"Du bist wirklich anders als ich es von den Freunden von Shio kenne", sprach plötzlich eine alte Stimme hinter ihm und Kentaro stand wie aus dem Nichts da. Er war völlig lautlos zu ihm gegangen, ohne überhaupt angestrengt zu schleichen. Wieso auch, er brauchte sich nicht vor dem Jungen zu fürchten. Der alte Mann hatte der Melodie gelauscht und hatte seine Ansicht gegenüber dem jungen Mann geändert. Zunächst setzte sich der Greis einfach nur neben ihn und betrachtete den Mond, welcher den kleinen Teich zu flüssigem Silber werden ließ.
"Ich glaube dir, dass du nicht mit meiner Enkelin zusammen bist. Dafür bist du zu gefühlvoll und achtest sie zu sehr. die Kerle, die ich bis jetzt in mein Haus gelassen habe, waren unterleibsgesteuerte Idioten, die ihrer nicht würdig waren. Doch ich wollte, dass sie glücklich wird und stand auf ihrer Seite, egal was für Holzköpfe das waren. Sie waren nicht die Richtigen, doch wenn sie anderer Ansicht war, vertrat ich diese. Ich bin kein Mensch, der Liebe verbietet wie andere Väter oder Mütter, sei es echte oder falsche. Und jetzt pass gut auf. Du hast das Pulver und das Gift überlebt, das heißt du bist stark genug, von mir geschult zu werden. Ich weiß, denke ich zumindest, was das für eine junge Dame war, die euch beiden so zu schaffen gemacht hat. Ich glaube nämlich, ihren Vater zu kennen, doch das besprechen wir ein andermal. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich dir zeigen, wie man sich WIRKLICH gegen Banden und Schläger verteidigt und wie du gegen die persönliche "Magie" dieses kleinen Flittchens vorgehen kannst.... und wenn du das gemeistert hast, steht dir die Tür zu einem wahren Herzen offen", erklärte er geheimnisvoll und hielt ihm seine rechte, knochige Hand hin.
"Bist du einverstanden? Ich dränge dich nicht und du wirst auch erst von mir Schwiegersohn genannt, sollte deine Liebe auf Shio übergehen. Ich hetze dich nicht, da ich weiß, dass du der Richtige für meine Kleine sein kannst. Die anderen habe ich mit meiner Masche schlicht verjagen wollen, ohne ihr etwas zu verbieten, aber bei dir... wird das nicht nötig sein, da ich dich nicht so einfach gehen lassen will, auch wenn es deine Entscheidung ist... also? Hörst du auf die Ratschläge und Unterrichtsstunden eines alten, harmlosen Mannes?"

Ketsumo stockte mit seinem Spiel und sah nun den alten mann an. "ich habe euch gar nicht kommen hören. Das beweist, dass ihr sehr viel mehr könnt, als man euch zuzumuten traut." Er ergriff die Hand des Alten und lächelte ergeben. "Gerne werde ich euer Training absolvieren und dabei aber auch meine Arbeiten im Haus erledigen. Es freut mich zu hören, dass anscheinend diese ganze Familie hier, mich nicht nur als den sieht, als den mich alle andern sehen. Ihr seht mich als den Menschen, der ich wirklich bin und um mich an meiner Ex-freundin zu rächen und Shio nicht irgendwie durch meine unfähigkeit dazu zu bewegen, dass sie sich ihr entgegenstellt, dazu liegt mir bis jetzt schon zu viel an ihr... verzeiht wenn ich einfach so offen rede, aber naja ich glaube wirklich nicht, dass ich trotz meines Verhaltens der richtige für sie wäre. Sie ist einfach... naja sagen wir... eine andere liga..." er grinste den Großvater an.
"Aber ich freue mich auf das training mit euch Sensei, aber bitte lasst mich noch ein wenig genesen, denn sonst weis ich nicht so recht, ob ich es durchhalten werde. Und eine kleine Bitte hätte ich an euch." er sah an sich hinunter und verdeutlichte damit, dass er immer nur noch das Handtuch um die Hüften geschlungen hatte. "Etwas zum anziehen würde ich doch gerne erbitten von euch."

Kentaro lächelte und setzte sich im Meditiersitz hin, die Hände im Schoß gefaltet, die Augen nicht vom Mond abwendend.
"Wenn du eines zu lernen hast, mein Junge, dann ist es, dass es so etwas wie eine Aufspaltung in Sachen Liga nicht gibt. Du selbst, dein Geist und dein Körper setzen dir Grenzen, sonst niemand. Wenn du dir etwas in den Kopf setzt, verbessere dich und werde stärker, bis du dein Ziel auch erreichst. Wenn ich etwas in meinem Unterricht nicht hören will, dann ist es Selbstunterschätzung und das Vermissen einer gewissen Moral. Dann setze dir jetzt eben offiziell das Ziel, Shio für dich zu gewinnen, dich an deiner ehemaligen Partnerin zu rächen und für diese Ziele stärker zu werden. Einen Schwur, dass du das nicht schaffen willst, werde ich niemals aus deinem Mund hören, verstanden?"
Der Alte schmunzelte und warf einen Blick auf das Handtuch.
"Und selbstverständlich werden wir dir etwas zum Anziehen suchen. Nackt wirst du nicht mit mir trainieren, da erinnere ich mich nur zu sehr an meine Jugend. Jaaaja... der Zahn der Zeit, damals war ich so gebaut wie du, rank und schlank und muskulös...", säuselte Großvater und driftete in eine andere Welt ab, in der er noch jung und knackig war.
"Klamotten findest du passende in meiner Umkleidekabine. Erste Tür nach dem Eingang rechts. Du wirst in einen Gang kommen, der in den Tempelbereich führt, wende dich gleich die erste Tür rechts, dort wirst du Klamotten finden, wo sich auch meine Trainingsanzüge befinden. Da wirst du sicher etwas Passendes finden. Und jetzt geh und ruh dich aus, du musst morgen früh raus."

Er lief etwas rot an, als er hörte, dass er es sich zum Ziel setzen sollte, Shio für sich zu gewinnen. "Ich denke wir werden sehen, was sich daraus ergibt, bis jetzt denke ich, sind wir beide damit zufrieden, dass wir jemanden gefunden haben, der den anderen versteht und dem man uneingeschränkt vertrauen kann und darauf sollten wir beide erst einmal stolz sein."
"Vielen dank, sensei..." damit stand er auf, verbeugte sich kurz, so gut es ihm möglich war. Er maschierte gleich Richtung des Umkleideschrankes um sich dort etwas zum anziehen zu suchen. Er fand zwischen sehr neuartigen Klamotten, welche ihn aber interessierten und, wie er sich vornahm, welcher er auch einmal anprobieren würde, eine kurze Hose, welche aus weichem Stoff war. Das genügte ihm fürs erste. Nach einigem hin und her, fand er dann sein Zimmer. Naja eher das Zimmer, dass er sich mit Glöckchen teilte.
Langsam, da er nun merkte, wie müde er war, breitete er seine decken so aus, dass er ordentlich darin schlafen konnte. " gute nacht Glöckchen." waren seine letzten Worte, ehe er mit der Flöte neben seinem Kopf einschlief.

Die Nacht verging ruhig und ereignislos. Ketsumo würde lediglich ungefähr um vier Uhr morgens einen relativ schwachen Druck auf der Brust und im Gesicht spüren. Denn Glöckchen war der Kratzbaum zum Schlafen zu langweilig geworden. Also hatte er sich auf Halshöhe mit dem Hintern auf sein Gesicht gelegt und lag nun schnurrend da. Einige Zeit später, die Sonne war schon am Aufgehen, schlich ein Schatten ins Zimmer, der sich mit funkelnden Augen vor dem Schlafenden aufbaute und die Hände in die Hüften stemmte.
"Mhm.....AUFSTEHEN!!!! VERDAMMT NOCHMAL!!!!! WILLST DU SO AN DEIN ZIEL KOMMEN WENN DU DEINE EIER HÄNGEN LÄSST, ANSTATT SIE ZU STÄHLERN UND WACHSEN ZU LASSEN!!!!", brüllte das wahre Armageddon durch das Haus, welches selbst Shio aus dem Bett fallen ließ. Glöckchen zischte fauchend und knurrend davon und Kentaro faltete unschuldig und mit grinsender Miene die Hände zusammen.
"Also aufstehen und sofort zum Teich! Wir werden wegen deiner Verletzung mit etwas einfachem anfangen! Ich hörte, du wärst fähig im Umgang mit Magie? Hervorragend, das werde ich auch noch ansprechen! Also los los, Faulpelz! Sonst kannst du Shios Bett für alle Zeiten aus deinen Träumen verbannen!"

Sofort war Ketsumo aus seinem Bett aufgesrpungen, was ihn zwar schmerzhaft zusammenfahren lies, das er aber so gut es ihm ging verdecken wollte. "Sehr wohl, Sensei! Ich werde meine Ziele verfolgen!" damit fing er an, aus dem Zimmer zu laufen. Es störte ihn nicht, dass er nur mit einer kurzen Hose ausgestattet war, er fühlte sich ziemlich gut, seit der Kur, welche er im Bad genossen hatte und da er nun wieder ein neues Ziel ahtte und jemand der ihn anstachelte, rannte er nun Richtung Teich und begann sogleich die ersten Runden zu drehen.
Als er merkte, dass der Großvater beim See angekommen war, schrie er ihm zu: "Sensei! Ich beginne damit meine Strafe abzulaufen, wie ihr es mir aufgetragen habt, gestern!" Damit rannte er weiter. Zwar war es nicht unbedingt schnell wie er lief, aber da sein Körper noch ziemlich geschwächt war, reichten bereits 3 Runden aus, damit er zu schwitzen anfing und bereits keuchte."
//Reis dich zusammen! Du wolltest ihre Strafe auf dich nehmen und nun hast du deine eigene erhalten! Sei froh, dass sie dich hier dulden und sogar versuchen dir etwas beizubringen, sei dankbar und vollbringe das anständig was man dir aufgibt.// schhrie er sich selbst in Gedanken an und wandelte mit ein wenig Luftmagie, den Sauerstoff, den er bekam etwas in die Höhe, sodass es ihm bald etwas leichter fiel die Runden zu drehen.

Als Kentaro hinter Ketsumo hergetrottet kam, staunte er nicht schlecht, dass der Knabe sofort damit begann, um den Teich zu laufen. Er hatte ihm zwar diesen Befehl nicht erteilt, aber er schätzte den Arbeitseifer. Doch erfahrungsgemäß würde der Junge seinen Meister schon bald für diese seltsame Art der Fürsorge verfluchen. Oh, und wie er ihn verfluchen würde.
"Soso, sehr löblich, Junge! Du läufst gut, deine Kondition lässt aber noch zu wünschen übrig. Aber was muss ich da spüren? Windmagie? Interessant", predigte Kentaro und strich sich über den Kinnbart, ein fieses Grinsen auf dem Gesicht. Ein Gedanke genügte und Ketsumo spürte, wie der magisch zugeführte Sauerstoff förmlich aus seinen Lungen gedrückt wurde.
"Lektion Zwei und Drei! Zweitens! Um deinen Körper zu benutzen, stütze ihn nicht auf Magie! Dadurch erschöpfst du dich zusätzlich und unterstützt deine Muskeln, anstatt sie anzustrengen! So wird das nichts mit der Kondition! Drittens! Lerne, dich einzuschätzen! Wenn du auf dem Zahnfleisch daherkommst und am Rande zur nächsten Welt stehst, dann werde ich auch nicht von dir verlangen, zehntausend Liegestützen zu machen! Schätze dich und deine körperliche Situation ein! Hiermit gebe ich dir eine einzige Hilfe! Dein Fleisch ist frisch zusammengenäht, zu große Anstrengung und ein hoher Blutdruck erhöhen das Risiko, dass die Venen und Arterien, wo die Wunde entstand, durch den Druck zerreißen und eine eiternde Wunde bilden! Durch den körpereigenen Schweiß feuchtest du die Wunde an, der Schorf wird aufweichen und erneuter Schweiß könnte die empfindlichen Hautschichten zerstören! Du würdest die Wunde entzünden, Fieber bekommen und sterben! Daher!!!! Leistung herunterschrauben, bis du während dem Laufen mit mir Reden kannst! Dann hast du die perfekte Geschwindigkeit für den Anfang erreicht! Kein Meister ist je vom Himmel gefallen, vor allem nicht wenn er halb tot ist! Achja und noch etwas! Wundere dich nicht, was glaubst du von wem Shio ihre Windmagie geerbt hat?"
Shio unterdessen öffnete lautlos das Fenster und beobachtete mit Glöckchen an ihrer Wange und im Schutz des Schattens, der noch nicht ganz von der Morgensonne vertrieben war, Ketsumo und Kentaro. Sie sah ihm an, dass er sein Bestes gab und sich um jeden Preis anstrengte. Sie lächelte und verließ ihren Spähplatz, da sie etwas ganz Besonderes für ihn vorhatte.
"Pass auf, dass sie keinen Unsinn machen, Liebling! Glöckchen!", rief sie von ihrer Zimmertür, als der Kater schuldbewusst zusammenzuckte, da er sich eben in der Morgensonne auf der Fensterbank räkeln wollte. Sofort spitzte er Augen und Ohren und erstach die beiden Männer unten am Teich mit wachsamen Blicken.

Sofort hörte Ketsumo auf zu laufen, als er merkte, dass alle Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Fragend und schwer atmend sah er nun den alten Mann an, welcher ihm gleich weitere Lektionen lehrte. "Jawohl... Sensei..." damit begann er nun sehr langsam weiter zu laufen. Er wusste, dass sein neuer Lehrmeister ihn sonst wieder strafen würde und er wusste, dass er wirklich recht damit hatte, was er über das überanstrengen in Ketsumos jetziger Lage gesagt hatte.
Die Sonne ging langsam von den Hügeln auf und er erinnerte sich an etwas. Nocheinmal beschwor er seine Windmagie und säuselte hinein: "Shio. Denk an das Versprechen, dass ich dir gegeben habe, es ist morgen und die Sonne geht gleich auf." Damit sah er schnell zu seinem Lehrmeister. "Sensei lasst diese Botschaft bitte durch, es geht um ein Versprechen..." damit schickte er den Windhauch los, welcher Shio finden würde, wenn sie nicht gerade außerhalb des anwesens wäre.
Die weiteren Runden sah er immer nur wieder der Sonne zu, wie sie weiter aufging und nun den Himmel erst orange, dann rot und schließlich hellblau verfärbte. Es würde sicherlich ein schöner Tag werden, da bis jetzt keinerlei Wolken zu sehen waren und er zweifelte auch daran, dass sich das so schnell ändern würde.

Kentaro nickte würdevoll und lächelte.
"Das tue ich, doch sie ist unnötig. Du wirst sehen", antwortete der Alte und tatsächlich, gerade als die ersten Sonnenstrahlen hinterm Horizont hervorschauten, ging die Haustür aus und Shio kam herausgerannt. Sie hatte sich sportlich eingekleidet, was bei ihr so einiges bedeuten mochte. Ein schwarzer Sport-BH mit passendem Slip, über den eine eng anliegende Hose lag, wie sie Sportradfahrer anzogen. Ihr Oberkörper wurde durch ein weißes T-shirt bedeckt, welches perfekt anlag und in der Mitte das Logo eines Hasen im Chibilook mit Tennisklamotten zu sehen war. Die Haare hatte sie sich zu einem Zopf zusammengebunden, die Hände schützten schwarze, fingerlose Handschützer aus Stoff, die Stirn bedeckte ein Schweißband, ebenfalls schwarz.
"Guten Morgen, Jungs!", rief sie lachend und machte einen Hopser, worauf sicher nicht nur Glöckchen große Augen bekam, ehe er wieder im Haus verschwand. Seine Mission war beendet, da Shio persönlich anwesend war. Sie kam bei den beiden Männern an und lächelte hinreißend, als habe sie ein Jahr lang geschlafen. Den Schönheitsschlaf schien es wirklich zu geben.
"Ich hab sie bekommen, Ketsumo....danke", fügte sie fröhlich hinzu und wandte den Blick zur Sonne, die glühend und voller Energie ihre Strahlen ins Gebirge sandte. Die Tatsache, dass sie einen der Sonnenauf und -untergänge verpasst hatte, schien ihrem Vater nichts ausgemacht zu haben. Es strahlte alles wie eh und je.