Wald

"Ich will aber dann als erster davon probieren dürfen, ja?" fragte er Shio, ehe er aufstand und zum Spülbecken ging um sich erst einmal seinen Mund abzuwaschen, denn er wusste, dass er kein bisschen Spaghetti essen konnte und vorsichtshalber, wusch er sich gleich das ganze Gesicht. Damit fertig nahm er einfach seinen Pulli dazu her, es abzutrocknen und half dann shio beim saubermachen, wobei er mehr im Weg war, als das er half, und als er das bemerkte lies er es gleich ganz und sah ihr einfach nur dabei zu.
"Mhm einen Film...." In seinem Kopf machten sich die verschiedensten Filme breit. James Bond hüpfte von a nach b irgendein wesen schien gerade gegen die Menschen krieg zu führen, dann sah er ein Liebespärchen allein irgendwo im wald. //Jap ich denke es wird soetwas werden.... mhm vielleicht sogar ein Bollywoodfilm? Oh nein ich hoffe nur nicht, dass es "Mitten ins Herz" ist, sonst muss ich mitsingen, ok da muss ich dann schnell aus dem Zimmer verschwinden, wenn es wirklich der Film ist....// dachte er sich und nahm dann Shio an der Hand. "Na los. Ab in dein Heimkino, aber das Geschenk unterm Baum bleibt liegen bis morgen verstanden?" strahlte er sie an und nahm sie dann mit ins Wohnzimmer.

Shio ließ sich mehr oder weniger positiv überrascht von Ketsumo ins Wohnzimmer bugsieren und übernahm wieder das Ruder, indem sie zu einem der Wandschränke ging und darin nach geeigneten Filmen suchte. Es war an sich alles vorhanden, vom Thriller bis zum Liebesfilm, wobei diese dank Shio und Leona natürlich stärker vertreten waren. Unten war eine ganze Reihe von Kentaros DVDs, wobei sie sich jedesmal fragte, wieso er die layoutfreien Kasettenhüllen hernahm, um irgendwelche Naturdokumentationen aufzunehmen. Die gab es doch überall im Handel.
"Hmm.... ach, ich weiß was", grinste Shio und nahm eine Komödie hinaus. Bylight.
"Ich mag das Original irgendwie nicht, ich kann mir nicht helfen", begründete sie ihre Entscheidung und legte die DVD ein, kuschelte sich neben Ketsumo in die Kissen und warf immer wieder einen neugierigen Blick zur Seite. Konnte sich Ketsumo daran erinnern, dass sie im Aktuellen nur gut befreundet waren? Oder konnte Weihnachten nicht mehr schnell genug kommen.

Ketsumo war mehr als überrascht, dass es kein Liebesfilm war. "Ja.. vor allem dieser Edward, ich weis nicht, was Frauen an ihm finden, wenn man den küsst, kann man doch gleich ins Leichenschauhaus maschieren und sich dort jemanden zur Brust nehmen, zum einen würde er mit Sicherheit besser küssen und zum anderen wäre er hübscher!" sagte er und fing an über seinen eigenen witz zu lachen.
Erst jetzt bemerkte er, wie nah shio ihm nun war. kaum eine haaresbreite von ihm entfernt. Als der Film anfging, und dabei die ersten werbespots abliefen, sah er sie etwas nervös und leicht rot an. Ohne sich kaum auf den Film zu konzentrieren. //Es wäre so schön nun einen arm um ihre schultern zu legen....// dachte er und war gerade dabei es zu versuchen, als er es sich doch noch einmal anders überlegte und sich etwas verlegen am hinterkopf kratzte.

(Des war mal bei miriam boes, des nennt man schlangentechnik XD)

Shio lachte ebenfalls. Sie dachte in der Hinsicht und freute sich, allein mit Ketsumo den Film anzuschauen und sich dabei amüsieren zu dürfen. Sie schien förmlich seinen Blick zu spüren, ohne hinzusehen, als er in Erwägung zog, ihr offenbar während dem Film etwas näher zu kommen. Irgendwie hätte sie nicht einmal ein Problem damit gehabt. Doch es würde noch ein wenig dauern. Aber wenn es soweit war, würde alles gut werden. Und wie...
"Ich wäre nicht einmal für Jakob....ein Muskelpaket mit Haaren und noch weniger Hirn als Feingefühl", lästerte sie in typischer Mädchenmanier und ihr fiel auf, dass Ketsumo wieder jemanden hervorragend ersetzt hatte: ihre Freundinnen. Seit dem Zeitpunkt, in dem Ketsumo in ihr Leben getreten war, hatte dieser so viele Dinge übernommen, wofür sie erst so viele Menschen gebraucht hatte. Nun war er da. Einfach nur da und stellte ihr ganzes Leben auf den Kopf. Und sie war nicht einmal undankbar dafür...
"Sie hätten einen anderen Jungen reinsetzen sollen... einen, der zwar mutig ist und auf den man sich verlassen kann, aber der auch lustig, gut gelaunt ist und Freude daran hat, mit den anderen abzuhängen... Er muss nicht einmal zu viel Grips haben, das haben irgendwie immer die Falschen. Das werden dann die, die nur mit ihrer Bildung glänzen und dann mit der Unterhose am Fahnenmast der Schule aufgehangen werden, hihi....", grinste sie mit etwas bösem Humor und sah sich nebenbei weiter den Film an. Ob Ketsumo darauf käme, wen sie gemeint hatte, mit der Beschreibung ihres Traummannes?

"Naja ich finde Jakob nun eigentlich gar nicht mal so schlecht, wenn ich ne Frau wär ich würd ihn nehmen, schließlich haben ein paar Leute es auch geschafft wissen in mich einzuprügeln." sagte er und grinste sie dann dabei breit an. "Naja aber das Hemd könnte er ruhig etwas länger anlassen, als immer nur ein paar Minuten, so toll ist er dann auch wieder nicht, da ich ja kein Mädchen bin." sagte er nur und grinste dann weiter.
Kurz und wie zufällig streichelte seine hand kurz über ihre Finger nur um dann schnell wieder an ihren alten Platz zu verschwinden, während Ketsumo ziemlich rot weiter nach vorne auf den Bildschirm stierte und versuchte dem Film zu folgen, was wirklich nicht wirklich gut ging, dazu war ihm Shio nun fiel zu nah. //Warum ist es nicht schon Weihnachten?//

Irgendwann war auch dieser Film vorbei und es war zwar eine einfache, aber dennoch wunderschöne Erfahrung gewesen, ihn mit Ketsumo anzusehen. Shio war außerordentlich gut gelaunt, doch was konnte sie jetzt tun, damit ihnen nicht langweilig wurde.
"Hmm, was machen wir jetzt? Kochen, keinen Hunger, Sparring, du verlierst nur..", sie zwinkerte ihm im Satz frech zu, dass sie es nicht wirklich so meinte, wie es klang, "...Film will ich jetzt nicht mehr und zum Tanzen bin ich zu faul....Schneemann!!!", quietschte die junge Frau plötzlich, sprang auf und eilte in atemberaubendem Tempo für einen "faulen" Menschen aus dem Wohnzimmer, hinein in die Winterklamotten und raus in den Garten.
"Ketsu, kommst du? Und keine Schneeballschlachten, dafür bin ich viel zu müde!", rief sie ins Haus und begann bereits, einen Schneeball zu einem Größeren zusammenzuformen.

ketsumo überelgte seinerseits, was sie nun machen konnten, als er halb von der Couch fiel, als Shio schneemann rief und dann aus dem Zimemr stürmte. "Oh man du und dein weihnachten und dein Winter...." sagte er nur und schüttelte lächelnd den Kopf.
Dann zog er sich langsam an und sah dabei Shio zu, wie sie bereits schwer damit beschäftigt war die unterste Kugel für den Schneemann zu machen.
Schnell war er bei ihr und rollte eine eigene Kugel neben der ihren. Immer größer wurden die Kugeln und dann war seine für seinen Geschmack groß genug und er hörte auf und wischte sich mit dem Ärmel über die stirn, da es doch anstrengender war, als er gedacht hatte und sah sich dann nach Shio um, denn schließlich musste er seine Kugel nach der ihren richten.

Es dauerte nicht lang, bis Shio und Ketsumo den altmodischen Schneemann mit Rübennase und Knopfaugen fertig errichtet hatten. In diesem Moment ging auch die Sonne endgültig unter. Was wohl geschehen sein würde, wenn sie von jetzt an ein zweites Mal aufgehen würde? Wären die Beiden endlich ein Paar? Oder holte das Pech des Schicksals sie ein und riss sie auseinander, um die Hölle auf Erden perfekt zu machen. Doch das würde nicht passieren, das hatte sich Shio längst geschworen. Irgendwann wurden die Beiden hineingerufen und zumindest Shio gehorchte darauf, da ihr langsam kalt wurde.
"Schnell rein, ich glaube es gibt gleich Abendessen! Und dann ab ins Bett, ich kann´s kaum erwarten morgen!", freute sich und zischte hinein ins Haus, da ein warmer Tee und ein paar Abendplätzchen auf ihren Einsatz warteten.

"Ja morgen....." murmelte er nur und dachte dabei darüber über so einiges nach. Würde es ihr gefallen? Sein Tanz mit den anderen? Sein geschenk? Sein Liebesgeständnis? Würde sie ja sagen, oder ihn abweisen? Immer noch nachdenklich ging er hinein und schloss die Tür hinter sich. Sofort umschloss ihn die Wärme des Hauses und er schüttelte den Kopf. //Es wird schon schief gehen...// dachte er sich dann beim ausziehen seiner Schuhe und der Jacke, sowie schal und Mütze.
Dann war er auch schon auf den Weg in die Küche, wobei er immer noch ziemlich nachdenklich blickend hineintrat. Auch wenn er sich dauernd vornahm nun nicht mehr darüber nachzudenken, wusste er, dass er das nicht konnte und dass er es schwer haben würde heute nacht zu schlaf zu kommen.

Die Szenerie war mehr oder weniger zu erwarten, als auch Ketsumo eintrat. Die Familie war anwesend, doch irgendwie schien jeder mehr oder weniger sich gewaltig zu langweilen. Kentaro spielte mit zwei Zahnstochern, Dante lag mit der Stirn vornübergebeugt aufliegend am Tisch und Leona tunkte den selben Donut zum zwanzigtausendsten Mal in ihre Kaffeetasse.
"Ähm....das ist so üblich, der Vorabend von Weihnachten ist immer ein wenig....Leerlauf, weißt du", entschuldigte sich Shio, die sich von der Trägheit ihrer Familie anstecken ließ und mehr und mehr schläfrig wurde.
"Uah....Kaffee? Tee? Bier äähm... oder was denn?", gähnte sie und quälte sich zum Kühlschrank.

Ketsumo lächelte nur verstehend. Dann trat er zu Shio und nahm sich ein Glas aus dem Regal um es mit Leitungswasser zu füllen. "Ein Glas wasser reicht schon, ich werd wahrscheinlich sowieso nur wach auf der Couch liegen..." murmelte er und leerte das Glas wasser ehe er es umgedreht in die Spüle stellte und allen eine Gute nacht wünschte, ehe er nach draußen ging und dann wieder eine neue Boxershorts anzuziehen. Diesmal war es der Weihnachtsmann in seinem Schlitten, welcher von Rentieren gezogen wurde.
Fertig mit Umziehen ging er schnell ins bad um sich noch die Zähne zu putzen und sich das Gesicht zu waschen, ehe er schläfrig und vollkommen erschöpft ins Zimmer kam und sich wie ein nasser sack auf seine Couch plumpsen lies. "Ich hoffe nur, dass sie ja sagt...." murmelte er zu sich selbst und starrte nachdenklich zur decke hinauf, welche wahrscheinlich nach dieser nacht zwei brandlöcher haben würde.

"Oh, das wird sie ganz sicher", konnte Ketsumo plötzlich von Rechts hören und völlig unerwartet hockte dort Glöckchen, der sich träge putzte.
"Bevor du wieder glaubst, du seist verrückt, dann lass es bitte. Für dieses Theater hat hier keiner einen Nerv, also glaub mir, ich bin so echt wie Shios Brüste. Auch wenn ich mir manchmal Gedanken gemacht hab, aber sie scheinen echt zu sein, ja sogar ziehmlich sicher."
Der Kater plauderte drauflos, als würde er statt weiblichen Geschlechtsmerkmalen über das Wetter reden. Er hatte sich neben dem Kopfkissen des Jungen zusammengerollt und sah ihn aus klugen Augen heraus an.

Die Mietzekatze saß also nun direkt neben ihm. Mit panisch weit aufgerissenen Augen starrte er das Fellvieh ungläubig an. Damals hatte er gedacht, er sei verrückt geworden, dass er geglaubt hatte, das Glöckchen reden konnte, aber nun tat der Kater genau dies schon wieder. Der Junge verstand die welt nicht mehr. Seit wann können Katzen reden? Und wieso musste immer er derjenige sein, der soetwas herausfinden musste und dann meistens den ganzen Ärger abbekam.
"G...g....gut ich glaube dir, dass du reden kannst und.......u.....und was willst du nun von mir?"

Glöckchen streckte sich und gab ein streichelbedürftiges Miauen von sich, wie jede normale Katze das eben tat.
"Och naja.... jahrelang mit niemandem reden können das geht einem ziehmlich an die Substanz, weißt du. Und als du dazugekommen bist zu diesem Haufen, da konnte ich dich zuerst nicht leiden... naja, dachte eben du bist so ein Sack wie jeder andere, den Schnuffelfrauchen angeschleppt hat. Aber nein, als ich bemerkte, dass du ganz anders bist, wollte ich eben mit dir reden und freu mich, dass du endlich gerafft hast, dass ich kein Beweis dafür bin, dass du wahnsinnig bist", erklärte der Kater plappernd, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass weiße verhätschelte Hauskatzen mehr von sich gaben als hoch beschäftigte Frauen wie Shio, wenn sie erst in Rage geriet. Ebeneje kam soeben die Treppe hochgeschlurft, das konnte man an den entsprechenden Geräuschen hören und Glöckschen sah zu Ketsumo.
"Psssst...bleibt natürlich unser kleines Geheimnis, also bis später. Und keine Sorge, du bist wirklich nicht irre, ich erklär´s dir ein andermal", verriet der Kater, blinzelte dem Jungen zu und flaschenbürstete zu der eintretenden Shio, schmiegte sich an sie und wurde nebenbei hochgehoben, gestreichelt und aufs Bett neben seine Herrin gelegt, die sich auch auf die Matraze fallen ließ.
"Man....bin ich müde.... der Vorweihnachtstag ist Abends immer der Schlimmste, finde ich..."

Verständnislos nickte ketsumo einfach nur Glöckchen zu. Während sein hirn, nun endgültig abgeschalten hatte, nachdem die Katze angefangen hatte zu reden. "S...sicher..." murmelte er nur und sah dabei Glöckchen mit einer Mischung aus Angst Verwirrung und Neid an, den schließlich durfte er dort schlafen, wo er es nicht durfte, vielleicht noch nicht, aber das wusste er jetzt noch nicht.
So nahm er nun seine Decken und deckte sich zu. "Ich bin schon gespannt, was ich von dir geschenkt bekomme.... Vielleicht einen Fernseher..... oder einen Beiwagen fürs Motorrad, obwohl ne das würde etwas dämlich aussehen.... oder einen kuss?" fragte er so nebenbei und war dann ganz still, sein Gesicht bis hinauf zu den Augen unter seiner Decke versteckt und auf ihre reaktion wartend.

Shio lief rot an, als sie Ketsumos Frage hörte, was sie ihm wohl schenken wollte? Eines davon, das dachte sie sich, stimmte auf jeden Fall....
"Hmm...mal sehen", wich sie auf die typisch weibliche Geheimnistuerei in solchen Dingen gekonnt aus und deckte sich zu.
"Mal sehen...", wiederholte Shio leise für sich und schloss die Augen, nachdem sie Ketsumo natürlich noch eine gute Nacht und schöne Träume gewünscht hatte. Sie schlief kurz darauf ein und begleitet von den verschiedensten Träumen mit dem dennoch gleichen Inhalt und Thema verbrachte sie ruhig und entspannt die Nacht. Am nächsten Morgen konnte die Situation nicht sehr viel anders sein. Glöckchen hatte sich zwischen ihre Brüste gekuschelt und schlief wie auf Wolke 7, während Ketsumo sein Kissen offenbar sehr lieb gewonnen hatte, um es freundlich auszudrücken. Schnurrend wälzte sich der Kater zwischen den Hügeln der Glückseligkeit, gähnte herzlich und warf dann einen etwas fiesen Blick zu Ketsumo hinunter. ER brauchte kein Kissen, er saß an der Quelle.

Ketsumo musste ohne eine Antwort einschlafen, weswegen er auch ein wenig enttäuscht war und sich seine Neugier, was wohl alles morgen passieren würde nur aufstauen würde. Während er schlief, träumte er bereits davon selbst mit Shio in ihrem Bett aneinandergekuschelt dazuliegen, was aber leider bis jetzt noch ein traum war.
Als er aufwachte, merkte er nämlich, dass anstatt Shio, sein Kissen einen Guten-Morgen-Kuss erhalten hatte. Mürrisch warf er es auf den Boden und sah sich um, ehe er den fast schon schadenfreudigen Blick des Katers sah. "Na warte....!" damit stand er auf und schlich zu dem Kater. Dann versuchte er ihn zu packen und wegzuwerfen.

Ketsumo schlich auf Shio und den darauf liegenden Glöckchen zu, der genau sah, was der Junge vorhatte. Doch dieser hatte nicht mit Shio gerechnet, die soeben die Augen öffnete und ihn entdeckte, wie er mit nicht gerade friedlichem Blick und verkrampften Händen auf sie zuschlich und wie er den Kater mit Blicken ermordete.
"Morgen, Ketsu. Was wird das?", fragte sie müde, aber dennoch in einem sehr skeptischen Ton. Ihr gefiel überhaupt nicht, wie er eben wirkte, da sie ihn so kein Bisschen kannte.
"Hat dir Glöckchen irgendwas getan?"
Der Kater sah ihn an und formte, ungesehen von Shio, lautlos die Worte "Ja, Ketsu. Was hab ich dir denn getan?"

Eratppt hielt Ketsumo inne und starrte nun den Kater erst mit einem ermordeten Blick an, ehe er sich lächelnd Shi zuwandte und sich nun gerade hinstellte. "Naja ich...äh..... wollte ihm nur etwas zeigen.... aber das hat sich nun erledigt.... denke ich...." sagte er und ging nun zu shio und setzte sich neben sie aufs bett. "Guten morgen und Frohe weihnachten, schlafmütze." grinste er sie nun an, wobei er sich bereits seine Rache für den Kater plante.
//Wenn sie ja sagt, dann wirst du maximal noch unter dem Bett schlafen dürfen....// dachte er hämisch und merkte erst jetzt, wie nervös er eigentlich war. Langsam aber sicher sickerte nämlich die Erkenntnis, dass weihnachten war, in sein Gehirn ein, und er wusste, heute würde er alles auf eine Karte setzen. Ob er gewinnen oder verlieren würde, würde dann in Shios Händen liegen. Schon ruhte sein Blick wieder auf ihr und er war zum einen voller sehnsucht und zum anderen aber auch voller angst. Wenn sie ja sagen würde, wäre er überglücklich aber wenn sie nein sagen würde, wüsste er nciht, wie er sich dann noch ihr gegenüber verhalten könnte.

Shio lächelte nun wieder versöhnend.
"Morgen...dir auch Frohe Weihnachten, Ketsu..", gähnte sie und setzte sich auf, worauf Glöckchen undankbar fauchte und sich blitzschnell zur Tür verzog. Der Blick, den er Ketsumo zuwarf, war deutlich. Er würde sich nicht so einfach seine Rache gefallen lassen, geschweige denn sie durchgehen lassen.
"Endlich Weihnachten! Oh, warte....VERDAMMT, ICH KOMME ZU SPÄT!!!", quietschte sie und sprang aus dem Bett, eilte zum Schrank und - auch wenn sie wusste dass er es sehen konnte - zog sie sich ohne Rücksicht auf Verluste oder Schamgefühl um, und das in ziehmlich wertvolle Klamotten. Das T-shirt, die Jeans, alles war in der etwas feineren Kategorie der Preisklassen, doch freilich hatte das seinen Grund.
"Oh, tut mir Leid... ich habs noch gar nicht gesagt. Jede Weihnachten gehen wir in den Familienschrein und beten für Oma, weil sie ja... an diesem Tag gestorben ist", erklärte sie hastig, beruhigte sich aber schnell wieder.
"Würdest du ... bitte mitkommen? Wenn du schon denkst, du darfst nicht, weil du nicht offiziell zur Familie gehörst...", noch nicht..."dann tu es, um jemand Verstorbenen Respekt zu zeigen. Das ist der gleiche Anlass, also bitte komm mit... Ich warte unten zehn Minuten mit Opa und den anderen, derweil kannst du nachdenken. Wenn du nicht mitkommst, bin ich dir ganz bestimmt nicht sauer, versprochen.."
Und schon war sie nach unten gerannt, wo im Flur bereits der Rest der Familie wartete.

Ketsumo sah sie verständnislos an, als sie auf einmal an ihm vorbei richtung Kleiderschrank rauschte. Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass sie begann sich umzuziehen und das vor seinen Augen. Sofort richtete sich seine Boxershort wieder auf und er legte seine Hände so in den schoß, dass sie es nicht wirklich sehen konnte.
Als sie ihm sagte, dass sie zum Familienschrein gehen würden nickte er nur. //Ich denke ich komme besser mit..... ich möchte auch ein Teil dieser Familie werden und da ist es, denke ich, am besten wenn man sich gleich einmal mit den Ahnen gutstellt, vor allem an Weihnachten.// dachte er sich, ehe er sich beeilte nach unten zu gehen zu seinem Schrank und dort ein paar Klamotten herauszusuchen. Es war eine dunkelblaue Markenjeans, die er fand, etwas weiter hinten und ein weißes Hemd und eine schwarze Anzugsweste. Dann ging er noch schnell ins Bad machte sich fertig und ging dann zu den anderen nach unten. "Ich.....ich komme mit...." sagte er etwas kleinlaut, da er es nicht wirklich gewohnt war in solcherlei teuren sachen herumzulaufen und sich auch ein wenig doof darin vorkam.

Vor allem Dante schien sich darüber zu freuen, dass Ketsumo sich entschlossen hatte, trotzdem mitzukommen. Seine Mundwinkel wanderten nach oben und er ging zu dem jungen Mann, als dieser am Treppenabsatz stehenblieb.
"Freut mich, das zu hören", lobte der Archäologe und legte dem Jungen die Rechte auf die Schulter.
"Jemand, der Respekt gegenüber den Toten zeigt, der verdient auch den meinen. Und den meiner Familie. Gehen wir..."
Gesagt getan, wandelte die Gruppe zunächst nach unten zu den Badequellen. Am Ufer, von wo man geradewegs zu dem großen Zentralfelsen sehen konnte, blieben sie unter Kentaros Führung stehen.
"Nur ein direkter, blütiger Nachfahre unserer Familie kann den uralten Bann brechen, der unsere Höhle beschützt...", sprach Kentaro mit Grabesstimme und hob die rechte Hand. Diese strahlte in einem türkisfarbenen Licht auf, welches zur Größe eines Menschenkopfes anschwoll, ehe er die Hand senkte und damit gerade so das Wasser berührte. Ein türkiser Lichtblitz schoss nach vorne, schlug ohne Splitter zu provozieren in den Felsen ein, auf dem verschnörkelte Linien zu schimmern begannen. Und der Felsen spaltete sich zischend, während das ganze Bad dampfte und ein warmer, feuchter Nebel sich überall bildete, sodass nur das Licht zeigte, wo man hingehen konnte.
"Los...", befahl Kentaro und setzte einen Fuß ins Wasser, wobei er magischerweise nicht einsank, sondern auf der Oberfläche weiter wandern konnte, was ihm irgendwann auch jeder nachtat. Der Felsen war offensichtlich auf der Quelle des kleinen Sees positioniert worden. Und der Tunnel, welcher sich auftat, führte senkrecht nach unten. Doch Kentaro ging seelenruhig bis zum Rand des Lochs, sah nach unten und nickte. Das Wasser, welches die Röhre bis zum Rand hin ausgefüllt hatte, drückte sich zur Seite und ließ so Raum für diejenigen, die Luft zum Atmen brauchten. Als der Alte weiterging, schwebte er ebenso wie jeder andere ganz ohne selbst zu zaubern nach unten. Der Weg bis zum Grund war mehrere Minuten lang und es war unschwer zu erkennen, dass dies alles hier sonst komplett überflutet war. Unten erreichten sie den Anfang eines weiteren Tunnels, welcher mit Statuen und griechisch anmutenden Säulen geschmückt war. Am Ende kam sie, die große Halle. Es war ein riesiger Raum, mindestens doppelt so weitläufig und hoch wie die Badehöhle. Fünf große Statuen, mindestens 20 Meter groß und gekleidet in die unterschiedlichsten Sachen. Einer wirkte wie ein mittelalterlicher Ritter, der andere an einen Samurai, wieder einer wie ein Sarazene aus den Wüsten in den Geschichten, welche aus Sand und nicht aus Asche waren. Zu ihren Füßen war der kreisrunde Boden, ähnlich wie im Dojo, mit Runen und Zeichen verziert, welche aufleuchteten, als Kentaro den Ort betrat.
"Hier können wir diejenigen hören, welche zu uns gehören und von uns gegangen sind....Shio?.... Ich glaube, du solltest als Erste gehen....", raunte Kentaro und Shio nickte, strich haltsuchend über Ketsumos rechte Hand und schritt dann in die Mitte des Raums. Dort war eine Art Podium errichtet, welches bei ihrer Annäherung zu leuchten begann und eine kleine, eisblaue Flamme leuchtete auf, von der Größe einer Faust und ungefähr in zwei Metern Höhe über dem 1 Meter hohen Podium schwebend.

Spoiler:

Ketsumo dachte eigentlich, dass sich alle bereit gemacht hatten, nach draußen zu gehen, doch er wurde überrascht, als sie alle Richtung Badehöhle gingen. fragend sah er sich in der Runde um, doch alle schienen ein wenig bedrückt zu sein, was er auch verstehen konnte. Nervös strich er sich über sein armband.
Dann waren sie in der Badehöhle angekommen und Ketsumo bekam eine richtige Gänsehaut, als Kentaro nun sprach und den felsen vor ihm spaltete. Es war zum einen unheimlich, geheimnisvoll und einfach nur ehrfurchtgebietend. Als Letzter folgte er den anderen und war erstaunt darüber, dass er nicht einsank und dann auch noch leicht wie eine Feder nach unten schwebte. Fasziniert und doch irgendwie ängstlich sah er sich nun um, als er gelandet war. Sein Mund blieb offen stehen, als er all die Statuen sah, welche schon uralt sein mochten. Er kannte solcherlei Ritter nur aus geschichten und die anderen beiden sagten ihm nur entfernt etwas. Das war alles vor der Zeit des großen Wandels gewesen. Diese Geschichte schien wirklich einen beachtlichen Zweig in die Vergangenheit zu haben.
Dann sah er nach vorne, als Shio seine hand kurz gestreichelt hatte und nach vorne geschritten war. Seine Augen waren auf einmal weit aufgerissen und sein Mund stand breit offen. //Sie hatte einen Bruder!?!// dachte er sich. //Wieso hat sie mir nie davon erzählt?// dachte er sich und gab sich bald darauf selbst eine ernüchternde antwort. //Anscheinend vertraut sie mir doch noch nicht soviel....// seine Augen senkten sich mit leichten Tränen gen Boden, während seine finger liebevoll über sein Armband streichelten. //Ich hoffe, dass wenigstens du noch die alte sein wirst.... meine geliebte Lea....//

Dante sah erst seiner Tochter zu, ehe er bemerkte, dass Ketsumo es nicht sonderlich gut aufnahm, dass sie einen Bruder gehabt hatte. Er ahnte, dass er sich betrogen oder zumindest schlecht fühlte, da sie ihm nichts davon erzählt hatte.
"Sie wusste es bis vor wenigen Jahren selbst nicht", antwortete der Archäologe und lehnte sich an die unbehauene Felswand.
"Als wir ihr erzählten, dass sie einst einen kleinen Bruder hatte, verschloss sie sich so weit und schwor uns, nie etwas über ihn in Erfahrung bringen zu wollen. Es war besser so, denn die Tatsache, dass ihr Zwillingsbruder bei ihrer Geburt starb, musste nicht die Runde machen... sie hat es dir nicht erzählt, weil sie es selbst nicht aus ihrem eigenen Mund hören wollte... sie vertraut dir mittlerweile mehr als mir, dein Blick sagt mir alles, also denke nicht daran, dass sie es aus Misstrauen verschwiegen hat...", redete Dante beruhigend auf Ketsumo ein.
"Es war Fenrir...", murmelte Kentaro und Leona lehnte sich an ihren Mann. Erinnerungen kamen ans Tageslicht, und es waren nicht die Besten.
"Als ich meiner Frau dabei geholfen habe, Shio unversehrt zur Welt zu bringen, sah ich es... ihr Bruder war eingefroren, das zarte Fleisch einfach nur zu Frost geworden....doch Shio lebte. Sie leuchtete in den Farben der Nordlichter, da Fenrir zwar in sie eingedrungen war, das Siegel jedoch nicht zerstören konnte, welches in ihr gewachsen war. Wir wissen nicht, woher es kommt... aber unsere Enkelin hat ein Vermächtnis bekommen, welches Urwesen der Elemente bändigen kann. Wenn man weit genug geht und sie es kontrollieren könnte, wäre sie in der Lage, mein Wesen und deinen Agarek zu bannen. Natürlich nur, wenn sie es wollte und dafür gibt es keinen Grund. Den wird es auch niemals geben... Ihr Bruder überlebte den geistigen Angriff des Dämons nicht.. und als Dante für neun Jahre verschwand, hatte er es ihr erzählt. Sie hatte ein Recht darauf, das zu erfahren..."

Zwar hörte Ketsumo all die Wörter und sätze, welche die beiden Männer zu ihm sagten, aber es war ihm in diesem Moment ziemlich egal. Sicher, sie hatte Gründe dafür es ihm zu verschweigen, aber er hatte ihr alles anvertraut, was es über seine Schwester zu wissen gab. Und auch wenn man wusste, dass sein eigener Bruder wegen eines wesens gestorben war, das man selbst in sich trug, so was diese erkenntnis trotzdem besser, als überhaupt nicht zu wissen, was mit einer Schwester war, welche man als Kind, als einzige Familie noch hatte, und die dann einem weggenommen wurde.
So starrte er einfach nur weiter auf sein armband, während sein Gesicht sich zu einer ausdruckslosen Maske formte. Er lies seine schultern ein wenig hängen und fuhr die Konturen der Blume nach, welche in seinem Armband eingelassen waren. //Ich hoffe nur, dass der Tag heute nicht noch mit mehr solchen Schlägen versehen ist, sonst glaube ich wirst du nicht deinen alten Bobo wiedervorfinden, falls du kommen solltest....// dachte er sich niedergeschlagen und lies alle weiteren sachen einfach an sich abprallen. Sie mochten sagen, was sie dachten, mochten Shio verteidigen, und er mochte auch die Gründe verstehen und trotzdem würde er es ihr vorwerfen, dass sie ihm noch nicht so vertraute wie er ihr.
//Ich denke ich bin wieder viel zu schnell vertraulich geworden. Ich sollte lieber jetzt aufpassen was ich tue, ehe ich es genauso schlimm mache, wie bei Tamina, denn noch einmal so ein erlebnis brauche ich nicht.... Ich werde wahrscheinlich heute abend kurzfristig entscheiden was ich nun tue.... mehr kann ich nicht machen, da ich nicht weis, wie sehr sie mir wirklich vertraut.... mag sein, dass sie mir mehr vertraut als ihrem Vater, aber das bedeutet nichs.... er war schließlich so lange weg und da dauert es wieder ein wenig, bis das alte vertrauen hergestellt ist.... ich hoffe nur, dass sie mir wirklich vertraut.... und mich nciht auch so hintergeht wie die anderen....//